Hallo liebe Gartenprofis,
wir haben letztes Jahr ein 4mx1mx1m Hochbeet aus Naturmaterialien gebaut und sind dann bei der Bepflanzung und Ernte ziemlich eingegangen.
Es lag dann hauptsächlich an der Demotivation durch die Braunfäule bei den Tomaten und wohl auch sehr an der mangelhaften Erde.
Wir haben keine Erde gekauft, sondern Bio zertifizierten Kompost mit allem möglichem gemischt und das war wohl nicht das, was die Pflänzchen gebraucht haben. Bei Kaufen habe ich Bauchschmerzen wegen Torf in der Erde und BioErde ist momentan leider nicht mit dem Kntostand vereinbar
Wir wollen dieses Jahr nochmal versuchen, welche selber zu mischen.
Dieses Mal aber frische Maulwurfshügelerde mit Bio-Kompost von der Kompostierungsanlage in unserem Landkreis.
Macht das Sinn oder ist das Unfug? Können wir noch alte Erde von den Blumenkästen auf dem Balkon da auch noch mit reinmischen?
Wir haben auch Gesteinsmehl von EM-Chiemgau und EM-Blond, das kommt auch mit rein.
Im Hochbeet gibt es zwei Kompostierungsbehälter, in denen sich jetzt unsere Küchen- und GArtenabfälle 6 Monate lang (hoffentlich) verwandelt haben, das würde ich dann ausgesiebt nach dem Abtragen der Oberfläche drauftun und dann die o.g. Mischung vielleicht 20 cm hoch draufkippen.
Macht das so einen Sinn? Was würdet ihr anders machen?
Wir sind keine Profis, sondern fangen erst an mit dem Garteln.
herzliche Grüße und danke für Eure Antworten
Elmar
Erde für Hochbeet selber machen aus Maulwurfserde u.a.?
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Re: Erde für Hochbeet selber machen aus Maulwurfserde u.a.?
Hallo Elmar,
ich würde weitgehend neu befüllen.
Kauf als Grundlage normale Pflanzerde von Aldi oder Lidl. Da hast Du zwar einen Teil Hochmoortorf drin, sonst ist das Zeug aber okay.
Bei Maulwurfshaufen scheiden sich die Geister. Die einen Leute sagen: die graben in zu großen Tiefen, und was sie zu Tage fördern ist völlig frei von brauchbarem Humus. Andere sagen, nee, so tief buddeln die nicht, da kommen schon einige Nährstoffe bei rum!
( Erklärung: Nur die obersten 30 cm der Erde sind ja humushaltig und fruchtbar!)
Doch, was beide wissen: Die Maufwurfshaufen sehen nur so locker aus! Das kommt, weil sie feinkrümelig verarbeitet sind. Aber, sobald Gießwasser draufkommt, verpappen sie in der Regel zu einem schwerem Matsch. Also, viel allein, als eine Art 'Hauptbaustoff' kannst Du sie nicht verwenden.
Gekaufter Kompost ist sicher gut.
Blumenerde aus alten Blumenkästen ist aufgebraucht, sie hat in der Regel kaum noch Nährstoffe. Sie kann auf den Kompost.
Geh in den Mischwald und hol dir da was. Tannen- und Fichtenerde ist in der Regel zu sauer, aber wenn Du unter Buchen und anderen Laubbäumen was wegnimmst, sollte es okay sein. Du wirst eine braune, feinkrümelige, mit Laubresten durchsetzte Erde finden, und die ist genau gut. Dazu einen Teil Aldizeug, einen Teil guten Kompost, einen Teil Maulwurfserde, dann sollte es hinkommen!
Gesteinsmehl kannst Du gut drüberstäuben und etwas einarbeiten, das ist wunderbar!
Ob Dein neuer Hochbeet-Kompost etwas taugt, wirst Du sehen, wenn Du ihn anfasst. Du kannst davon ausgehen, dass er sich nach sechs Monaten noch nicht gut zersetzt hat. Möglicherweise sind auch dunkle und schmierige Stelen darin, die meide!
Alles was locker ist, bräunlich, sich leicht anfühlt und halbwegs gut riecht, kannst Du als oberste Düngeschicht obenauf streuen. 5 cm stark, stärker nicht! Und diesen unreifen Kompost nie an die Wurzeln geben!
Aber sofort in dem unteren Teil Deines Behältnisses jede Menge frische Brennesseln begraben! Die haben soviel Stickstoff, die zersetzen sich bald und geben ihren guten Dünger frei! Nimm die gleichen Nesseln und setze sofort eine Jauche an! In der Verdünnung 1:10 kannst Du alle zwei Wochen gießen. Aber vielleicht nur 5 Mal, mehr ist zu viel.
Tomaten sollten von oben geschützt sein, sonst bekommen die meisten Braunfäule. Die einzige, die ich ungeschützt für Freiland ( natürlich nur bei sonnigem Stand) empfehlen kann, ist 'Yellow pears' oder auch ' Gelbes Birnchen' genannt. Ich hatte sie 2016 im dritten Jahr ungeschützt draußen, bis in den Oktober gab es keine Braunfäule.
Gutes Gelingen!
Mia
Ps.: Ich würde eventuell auch noch eine Folie um Dein Behältnis packen. Bei dem Gitterzeug außen hast Du ja jede Menge Gießverlust durch Verdunstung. Oder ist innen eine Folie drin?
ich würde weitgehend neu befüllen.
Kauf als Grundlage normale Pflanzerde von Aldi oder Lidl. Da hast Du zwar einen Teil Hochmoortorf drin, sonst ist das Zeug aber okay.
Bei Maulwurfshaufen scheiden sich die Geister. Die einen Leute sagen: die graben in zu großen Tiefen, und was sie zu Tage fördern ist völlig frei von brauchbarem Humus. Andere sagen, nee, so tief buddeln die nicht, da kommen schon einige Nährstoffe bei rum!
( Erklärung: Nur die obersten 30 cm der Erde sind ja humushaltig und fruchtbar!)
Doch, was beide wissen: Die Maufwurfshaufen sehen nur so locker aus! Das kommt, weil sie feinkrümelig verarbeitet sind. Aber, sobald Gießwasser draufkommt, verpappen sie in der Regel zu einem schwerem Matsch. Also, viel allein, als eine Art 'Hauptbaustoff' kannst Du sie nicht verwenden.
Gekaufter Kompost ist sicher gut.
Blumenerde aus alten Blumenkästen ist aufgebraucht, sie hat in der Regel kaum noch Nährstoffe. Sie kann auf den Kompost.
Geh in den Mischwald und hol dir da was. Tannen- und Fichtenerde ist in der Regel zu sauer, aber wenn Du unter Buchen und anderen Laubbäumen was wegnimmst, sollte es okay sein. Du wirst eine braune, feinkrümelige, mit Laubresten durchsetzte Erde finden, und die ist genau gut. Dazu einen Teil Aldizeug, einen Teil guten Kompost, einen Teil Maulwurfserde, dann sollte es hinkommen!
Gesteinsmehl kannst Du gut drüberstäuben und etwas einarbeiten, das ist wunderbar!
Ob Dein neuer Hochbeet-Kompost etwas taugt, wirst Du sehen, wenn Du ihn anfasst. Du kannst davon ausgehen, dass er sich nach sechs Monaten noch nicht gut zersetzt hat. Möglicherweise sind auch dunkle und schmierige Stelen darin, die meide!
Alles was locker ist, bräunlich, sich leicht anfühlt und halbwegs gut riecht, kannst Du als oberste Düngeschicht obenauf streuen. 5 cm stark, stärker nicht! Und diesen unreifen Kompost nie an die Wurzeln geben!
Aber sofort in dem unteren Teil Deines Behältnisses jede Menge frische Brennesseln begraben! Die haben soviel Stickstoff, die zersetzen sich bald und geben ihren guten Dünger frei! Nimm die gleichen Nesseln und setze sofort eine Jauche an! In der Verdünnung 1:10 kannst Du alle zwei Wochen gießen. Aber vielleicht nur 5 Mal, mehr ist zu viel.
Tomaten sollten von oben geschützt sein, sonst bekommen die meisten Braunfäule. Die einzige, die ich ungeschützt für Freiland ( natürlich nur bei sonnigem Stand) empfehlen kann, ist 'Yellow pears' oder auch ' Gelbes Birnchen' genannt. Ich hatte sie 2016 im dritten Jahr ungeschützt draußen, bis in den Oktober gab es keine Braunfäule.
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Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Erde für Hochbeet selber machen aus Maulwurfserde u.a.?
Da ich gerade heute meine Streuobstwiese inspiziert habe - mit hunderten von Erdhügeln von Wühlmäusen , nicht von Maulwürfen - ein Tipp dazu: Wenn Du Stellen findest, an denen der Schnee dick lag, dann haben Wühlmäuse sehr oberflächlich gegraben, da der Schnee vor Kälte geschützt hat. Du erkennst es daran, dass Du ganze Gänge findest, die so knapp unter der Erde lagen, dass sie jetzt einfallen. (Bei mir waren dort Schneewehen.) Da ist dann also auch die Erde (eher) aus den oberen Schichten. Wo die Erde jedoch ungeschützt lag, da sind die Wühlmäuse tief in den Boden und aus entsprechend tiefen Schichten stammt dann die Erde.Mia hat geschrieben:Bei Maulwurfshaufen scheiden sich die Geister. Die einen Leute sagen: die graben in zu großen Tiefen, und was sie zu Tage fördern ist völlig frei von brauchbarem Humus. Andere sagen, nee, so tief buddeln die nicht, da kommen schon einige Nährstoffe bei rum!
( Erklärung: Nur die obersten 30 cm der Erde sind ja humushaltig und fruchtbar!)
Was die Konsistenz betrifft stimme ich Mia absolut zu: Ich habe hier schweren, lehmigen Boden. Nährstoffreich, aber pappig. Auch rein vom Gewicht her ist mir das in der Regel zu schwer. Druntermischen ja, gerade wenn ich etwas später in die Wiese pflanzen möchte, aber pur gibt das schon fast einen Betonklumpen im Topf, wenn es austrocknet nach dem Gießen. Das aufzulockern ist Schwerstarbeit. Etwas anderes ist es natürlich, wenn Du eher sandigen Boden in der Gegend hast, da mag das anders sein. Aber damit kenne ich mich nicht aus.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Erde für Hochbeet selber machen aus Maulwurfserde u.a.?
Vielen Dank , ich antworte morgen, ich bin heute zu müde dafür....