Adventskalender 2018

Für alle anderen Diskussionen!
Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » Mi Dez 19, 2018 21:35

roccalana hat geschrieben:Somit wünsche ich uns allen eine weiterhin schöne Adventszeit, auf dass wir niemals dieses erleben müssen.
Heute morgen, um viertel vor sechs, hat es bei mir geklingelt.
Holen die mich jetzt?, fragte ich mich.
Wieso sollte mich jemand holen?, fragte ich mich weiter.
Es kann mich niemand holen!, sagte ich mir. Ich habe nichts verbrochen, es gibt überhaupt keinen Grund, um viertel vor sechs bei mir zu klingeln!
Aber der Schreck saß tief.
Ein vererbter Schrecken?
Meine Großeltern und Eltern kannten ihn noch, mit tatsächlichen Auswirkungen. Da standen um ganz frühe Stunden tatsächlich Männer, übel und autorisiert, vor deren Haus.
Ich habe bis jetzt- heute abend - nicht herausgefunden, wer da um diese Uhrzeit geklingelt hat.
Ich bin aber auch nicht an die Tür gegangen.

Ich dachte mir: Mein Auto kann nicht geklaut sein, es ist gar nicht da, es ist in der Reparatur. Brennen kann es unten auch nicht, das würde ich riechen. Und wenn wer mich abführen will, aus welchen Gründen auch immer, wird er gleich noch mal klingeln. Tat er aber nicht.
Seltsam, dass alte Ängste -über Generationen- so nachwirken.

LG
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
roccalana
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 717
Registriert: Do Sep 19, 2013 20:45
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Italien, Adria
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von roccalana » Do Dez 20, 2018 17:02

Ach, weißt Du Mia...
haben wir diese Momente nicht alle :?:
Wir sind doch mit den Erzählungen über die Erlebnisse unserer Großeltern und Eltern aufgewachsen, und haben sie somit auch verinnerlicht, als wären es unsere eigenen Erinnerungen.
Damit müssen oder dürfen wir leben.
Schönen Abend noch
Rita
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

Benutzeravatar
roccalana
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 717
Registriert: Do Sep 19, 2013 20:45
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Italien, Adria
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von roccalana » Do Dez 20, 2018 17:16

Freitag, 21. Dezember 2018


In diesem Sinne mein Zitat des Tages:

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller.

Albert Einstein
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » Do Dez 20, 2018 22:25

Gefällt mir gut, der Spruch des Einstein, liebe Rita! :smile:

Auch dies:
Roccalana hat geschrieben:haben wir diese Momente nicht alle?
Ja, vermutlich, sicher. Wir haben das Verfolgtsein unserer Ahnen irgendwie verinnerlicht, obwohl es uns selbst nicht einmal betraf.

Wie schrecklich muss es erst für Leute sein, die heute noch in Kriegsgebieten wohnen, und die tatsächlich verfolgt werden? Bei denen jedes Klingeln um sechs tatsächlich Mitgenommenwerden, Gefängnis, Folter und Tod bedeuten kann? Ich möchte gar nicht daran denken. Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen, die hier Flüchtlinge geringschätzig ansehen, ein wenig ahnen könnten, wie deren Schicksal einmal ausgesehen hat, oder wie es in ihrem Heimatland weiter aussehen würde.

Meine Großeltern mütterlicherseits sind auch geflohen. Aus Ostpreußen. Deren Eltern waren noch Leibeigene.
Sie waren noch jung, damals. Sie wurden von den guten Gemeindeschwestern in einem Wichernhaus in einem Dortmunder Vorort gut aufgenommen. Dort bekamen sie drei Kinder, unter anderem meine Mutter. Diese Großeltern bemühten sich um Arbeit, fanden auch welche, und bald hatte sie so viel Geld, dass sie ein eigenes Haus bauen konnten. Jenes Haus, was ich jetzt unlängst verkauft habe.
Jedem Flüchtling, der kommt, wünsche ich eine ähnlich gute Aufnahme! Eine ähnliche Chance!
Meine Großeltern konnten gut weiterkommen, WEIL sie gut aufgenommen wurden!

Ich war vor zwei Jahren so sehr erschrocken über eine Frau aus meiner Dortmunder Hunderunde, die sich einen Schweinerschocker irgendwo her besorgt hatte, um damit dunkelhäutige Flüchtlinge zu bedrohen.

Meine geflüchteten Großeltern waren aber auch nicht ohne! Als ich gerade auf die weiterführende Schule ging, wollte ich eine Klassenkameradin namens Marita Piotrowski einladen. Das ginge nicht, erklärte meine Oma. Leute, mit einem "ski" hinten im Namen, das seien alles Polacken! Nie würde sie gestatten, dass ich mit Marita Freundschaft schlösse!
Ich erwiderte verwirrt, dass Frau Piotrowski doch die hoch angesehene Sekretärin auf meiner neuen Schule sei, aber das kümmerte die Oma nicht. Sie blieb bei ihrem Urteil.

Ich sprach diese Dinge verbittert beim Abendtisch aus, und guck an, mein ehrlicher Vater, er mischte sich ein! Da stellte sich heraus, dass meine geflüchteten Großeltern selber ein "ski" hinten im Namen hatten! Aber nachdem sie einige Jahre hier lebten, hatten sie sich "eindeutschen" lassen, was auch bedeutete, dass sie ihren Nachnamen ändern konnten. Danach hießen sie nicht mehr Soberowski, sondern Solberg. Natürlich auch deren Kinder. Damit waren sie alle ganz tolle, schon ewig hier ansässige Deutsche!

Mein Vater zeigte mir die Namensänderung in der dicken Familenbibel, die ich noch heute besitze. Da steht es, ganz dick und fett!
Die Oma, so erwischt, zuckte nur mit den Schultern. "Das musste einfach sein, um hier, im Ruhrgebiet, gut anzukommen", erklärte sie. "Frau Piotrowski hätte ja auch ihren Namen ändern können!" Dass sie es nicht tat, erklärte sie dahingehend, dass sie einfach zu einer späteren Generation Flüchtlinge gehörte, und das waren wohl echte ( böse!) Polen!
Also, gegen Ignoranz ist kein Kraut gewachsen.

Mögen die Menschen innerlich wachsen, und mögen solche Ausgrenzungen immer weniger vorkommen! Mögen sie lernen, sich gegenseitig anzunehmen!

In diesem Sinne
Frohe Weihnachten!

Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Nemesia
Gartenguru
Gartenguru
Beiträge: 1232
Registriert: Mo Mai 26, 2008 12:54

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Nemesia » Fr Dez 21, 2018 15:24

Gefällt mir gut, der Spruch des Einstein, liebe Rita! :smile:
Dem kann ich mich nur anschließen, hast du super ausgesucht :amour5: :daumen:

Ich bin sowieso ein großer Fan von Albert Einstein....wie auch von Max Planck und Alexander Gerst und dem ganzen Universum um uns herum :amour5:


Bild

Samstag 22.Dezember

Ein Zitat von Max Planck:
"Wenn du die Art und Weise änderst, wie du die Dinge ansiehst – verändern sich die Dinge, die du ansiehst.“



Für den 22. habe ich die Geschichte von den zwei Samenkörnern für euch ausgesucht
https://abenteuer-selbstbewusstsein.com ... enkoerner/

Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Adventswochenende wünscht euch Nemesia :blume4:

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » Fr Dez 21, 2018 17:15

Ein superguter Spruch! Danke, Nemesia! :smile: :smile: :smile:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
roccalana
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 717
Registriert: Do Sep 19, 2013 20:45
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Italien, Adria
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von roccalana » Fr Dez 21, 2018 17:33

Hallo und guten Abend
Deine Oma, Mia, war aber wirklich cool drauf - aber das war halt ihre Meinung. Meine Verwandtschaft war leider nicht so sehr bereit, etwas zu erzählen, Man musste immer mehrfach nachfragen. Da hast Du eigentlich Glück gehabt.
Nemesia hat geschrieben:Ich bin sowieso ein großer Fan von Albert Einstein....wie auch von Max Planck und Alexander Gerst und dem ganzen Universum um uns herum :amour5:
Das geht mir genau so - obwohl, mit Max Planck müßte ich mich mal etwas befassen.
Danke für Deinen Spruch - je öfter man ihn liest, desto mehr Wahrheiten sind enthalten.
Euch allen einen schönen Abend
Rita
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » Sa Dez 22, 2018 18:54

Sonntag, 23. Dezember

Aus eigener, innerlich warmer Betroffenheit, denn ich lebe nun in einem Dorf, sende ich Euch folgendes Gedicht "Im Dorf wohnt Gott"
Zu finden auf folgender Seite:
http://www.st-concordia.de/gabdorf.htm


Schade, dass die deutsche Politik Dörfer immer mehr vernachlässigt. Die Infrastruktur stirbt weg. Es fahren kaum Busse mehr, Kindergärten, Schulen und Kirchen werden geschlossen, Einkaufsläden wandern ab. Wie gut, dass zumindest Gott noch da ist. :wink: Ich weiß aber nicht, ob das auf Dauer für die jüngeren Bewohner reicht.


Bild

Lieben Gruß!
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » Sa Dez 22, 2018 20:52

Ich glaube, ich habe auch etwas Gutes für den 24. Dezember.
Ich mache das jetzt mal! Andere können sich ja mit anderen Texten anschließen. Die ihnen sicher auch sehr wichtig sind!
Montag, 24 Dezember 2018

https://www.youtube.com/watch?v=oXdkappiOWc

Dieses Video liebe ich seit ungefähr 2003.
Leider habe ich keine bessere Übertragung für das alte Ding gefunden. Wenn jemand genau dieses Ding inzwischen besser wiedergegeben findet, freue ich mich riesig!
Es gibt inzwischen neue, mit der selben Überschrift, sogar auch auf deutsch und mit anderer Musik. Aber für mich ist dieses alte doch das Schönste!
Ihr müsst wahrscheinlich größer stellen, denn in diesem Modus sind Textzeilen unten weggeschnitten. Aber das könnt Ihr ja!

Lieben Gruß!

Und nehmt Euch die Zeit, immer wieder zu lesen! Immer wieder zu übersetzen. Immer wieder nachzuspüren. Nochmal zurückzuscrollen. Nochmal von vorn zu gucken.
Ich tat es über Jahre, in denen es mich begleitete.

Möge es für Euch ebenso schön und innerlich wohltuend sein!

Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Nemesia
Gartenguru
Gartenguru
Beiträge: 1232
Registriert: Mo Mai 26, 2008 12:54

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Nemesia » So Dez 23, 2018 17:06

Danke Mia , du warst ja schon wieder sehr fleißig :hallo:

Das Foto ist wunderwunderschön....Da hat bestimmt unser Yggdrasil durch die Wolken geblinzelt :amour7:

Schöne und besinnliche Feiertage wünscht euch Nemesia :perenoel:

Und danke allen , die hier so toll mit gemacht haben
Mia
Rita
Carolyn

=D> :grin:

Ganz viele liebe Grüße von Nemesia :blume4:

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Adventskalender 2018

Beitrag von Mia » So Dez 23, 2018 21:14

Ich danke Dir, liebe Nemesia, :smile:
für Deine tolle Idee!

Lieben Gruß und allen auch schöne Feiertage!

Ich habe übrigens was Tolles!
Ich habe Samen eingekauft!
Hach, ich bin schon ganz rappelig, am liebsten würde ich sofort loslegen!
Ich habe zwei Sorten bestimmter Chilis von der Insel La Palma eingekauft, beide 'para Mojo', die einen in 'dulce', die anderen etwas schärfer. Ich jage da schon seit 40 Jahren hinterher, um endlich mal den genau 'richtigen' Mojo herstellen zu können. Der so schmeckt wie damals, als ich noch dort ( einige Zeit) wohnte. Ich hätte nie gedacht, dass ich die Samen einmal in Deutschland bekommen würde!
Ich bin aber auch eine dumme Frau! Ich hätte die ganze Zeit Freunde bitten können, die noch auf La Palma leben!
Ich bin aber gar nicht auf die Idee gekommen! Ein Anruf hätte vermutlich genügt.
Ich kann über mich selbst nur den Kopf schütteln.
Suche und warte ich da jahrzehntelang, behelfe mich mit sonstwas- - und hätte die Samen längst haben können!

Na, zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich gar nicht - im normalen Bewusstsein- wusste, dass für Mojo nur bestimmte Chilis benutzt werden. Das Wissen darum lag in mir verschüttet. Ja, natürlich, im Unterbewusstsein ahnte ich es! Die roten, getrockneten Dinger hingen ja überall! In allen Läden, auf allen Markständen. Pfennigartikel waren das. Um eben den typischen palmerischen Mojo zu machen.
Aber ich hatte nicht gerafft, dass es tatsächlich spezielle Sorten sind. Bis sie mir jetzt bei einem Internetanbieter vor die Augen kamen!
Meine Güte, 40 jahre lang habe ich mich mit türkischen Peperoni beholfen, dazu mit osteuropäischen roten Spitzpaprika, um den ursprünglichen Geschmack hinzukriegen. *kopfschüttel*
Ein einziger Anruf bei meinen Freunden hätte genügt- und ich hätte das Zeug längst schon da!

Angebot, falls Ihr mal dorthin verreisen wollt: Ich kann Interessenten die Adresse vermitteln. Sie haben eine hübsche, große Finka im Westen der Insel und sie vermieten seit einiger Zeit auch Zimmer und Wohnungen auf der Insel. Er ist Künstler und Handwerker, sie ist ganz warmherzig, ein bisschen esoterisch, ähnlich wie ich. Sehr zierlich, diese wunderbare Frau, und sehr tüchtig.
Die Preise, die sie nehmen, sind moderat.

Ich selbst werde nicht mehr hinfahren. Die Insel hat sich nach dem Sturz des spanischen Frankoregimes und dann durch EU-Gelder seit 1986 derartig verändert, dass ich sie lieber nicht wiedersehen will.
Meine Zeit dort war von 1974 bis 1986. Und 1986 war schon so furchtbar, dass ich nicht mehr hinwollte. Überall neue, glatte Straßen, überall mit Plastik bedeckte Treibhäuser mit Tomaten oder Paprika. Rosen- und Nelkenplantagen, die eifrig von den Bewohnern mit Giften besprüht wurden. Sie trugen die Behälter auf dem Rücken und sprühten daraus ungeschützt in die Gegend. Dazu gab es jetzt Krebs. Viele ältere Leute, die ich kannte, starben nun daran. Sie flogen nach Teneriffa, um sich dort in Krankenhäusern helfen zu lassen , aber auch Teneriffa konnte ihnen nicht mehr helfen.
Es war nicht mehr "meine Insel", die ich 1974 noch im Zustand nahezu vollkommener Unschuld kennenlernen durfte.
Die einheimischen Menschen waren arglos, sie wussten nicht, dass Pflanzenschutzmittel giftig sind.

Eine medizinische Grundversorgung mit diversen Ärzten war 1974 schon vorhanden, wobei es aber keinerlei Kühlschränke auf der Insel gab. Kühlschränke oder gar Gefriertruhen waren dort bis knapp 1980 noch völlig unbekannt. Es gab folglich auch keine Sahne, keine Butter, keine Milch und keinerlei Milchprodukte, wie etwa Jogurt, in den Läden zu kaufen. Auch das damals einzige Hotel auf La Palma, das staatliche "Parador national" verfügte über keinen Kühlschrank.
ABER: Das Leben auf der Insel war angenehm!
Dann lernt man halt, sich morgens gutes Olivenöl auf die Brötchen/ Pancitos zu streichen, als Unterlage für einige frische Tomaten. Oder etwas Ziegenkäse. Oder viel Ziegenkäse mit vielen Tomaten. *zwinker*
Man kann auch ohne Sahne und Jogurt und Butter und Milch leben.
Wie die Einheimischen es dort über zig Generationen taten -und dabei gesund blieben.

Ich bewundere nach wie vor meine Freunde dort.
Sie kamen 1977 in einer Zeit an, als sie völlig von einem biologischen, humanitären Geist durchspült waren. Sie konnten sich eine winzige Finca günstig auf dem Berg kaufen, und begannen dort fleissig ihren Tagesablauf.
Zu ihrem Haus, was aus zwei Zimmern bestand, gehörte Gartenland. Dort bauten sie alles an, was sie an Gemüse und Salat essen wollten. Strom gab es nicht, auch kein fließendes Wasser. Sie hatten aber einen Brunnen. Bald kam eine Ziege zu ihrem Haushalt hinzu, und aus der Milch machten sie Käse, den sie auf dem Markt verkauften. Sie hatten auch Hühner, deren Eier sie aßen, und Kaninchen, die sie schlachteten.
Nach zwei Jahren war die junge Frau schwanger, und wir lernten uns kennen, als mein ältester Sohn gerade geboren war, und ihr Baby eben noch unter der Bauchdecke steckte.
Er kam genau einen Monat später als meiner, und so hatten wir zwei jungen Frauen uns auf der Insel sehr viel zu erzählen.

Witzig auch: Wir, die wir aus Deutschland kamen, wussten, das wir auf Eisen im Körper achten mussten. Eisen! Tabletten! Das sagt uns die Schulmedizin! Wobei das Eisen aus diesen Tabletten vom Körper oft gar nicht angenommen werden kann!
Die jungen Palmerofrauen, die mit uns gleichzeitig schwanger wurden, hatten es sehr viel einfacher!
Sie gingen in den Garten und fraßen - das ist kein schönes Wort- aber sie taten es doch: Sie fraßen oder aßen oder futterten die dort vorhandene, dunkelrote, stark eisenhaltige Erde! Sie führten sie mit den Händen zum Mund!

Ist schon verrückt, wie sich Menschen zu helfen wissen.


Für heute einen lieben Gruß, und schade, dass es so lang geworden ist.
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Antworten