Alter Pfirsichbaum
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Alter Pfirsichbaum
Wir haben vor einigen Jahren einen mit Sicherheit mindestens 30 Jahre alten Pfirsichbaum im Garten übernommen, der seit mindestens 10 Jahren nicht geschnitten wurde und zudem seit drei Jahren unter der Kräuselkrankheit leidet. Die unteren Partien des Baumes sind, wie Ihr auf dem Foto seht, kahl. Oben hat er Blätter - die sind auch in diesem Jahr überwiegend kräuselig, auch wenn man das auf dem Foto nicht sieht. Er treibt aber oft ein zweites Mal, nachdem er wegen der Kräuselkrankheit im späten Frühjahr fast noch einmal kahl dasteht, und bekommt auch große, wohlschmeckende Früchte - alle zwei Jahre sogar richtig viele. Ich würde dem Baum gerne auf die Sprünge helfen und hätte gerne, dass er wieder gesünder dasteht, aber die Früchte und Blätter weiter unten hat. Ich trage mich aber zugegeben auch mit dem Gedanken, ihn abzusägen und was Neues zu pflanzen. Das wäre für mich aber die allerletzte Möglichkeit. Deshalb meine Fragen:
1. Ich gedenke, im Herbst, nach der Ernte, einen Radikalschnitt vorzunehmen und den Baum so zu verjüngen. Meint Ihr, der Baum überlebt das und treibt in angenehmer Höhe wieder neu aus - vielleicht sogar ohne zu kräuseln?
2. Falls ja, wie tief sollte ich da ansetzen, was gibt es zu beachten (Wundschutz etc.), ist Herbst der richtige Zeitpunkt und wäre es vielleicht besser und schonender für den Baum, das Stutzen über zwei Jahre zu verteilen?
3. Falls nein - ratet Ihr mir dann zum Fällen? Das möchte ich aber eigentlich, wenn es irgend möglich ist, vermeiden.
4. Bekommt man die Kräuselkrankheit, wenn sie mal einen Baum befallen hat, irgendwie wieder weg oder muss man (der Baum) damit dann immer leben? Ich habe schon Schachtelhalmbrühe gegossen und gespritz und mit einer Mischung aus Kuhmilch und Wasser gespritzt - hat aber nix genützt...
Ich bin gespannt, was Ihr mir ratet.
Liebe Grüße,
Harops
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Re: Alter Pfirsichbaum
Hallo Harops,
das sind keine einfachen Fragen - und ich weiß nicht so recht, wie ich überhaupt anfangen soll.
Erstmal vielleicht: sei froh, dass Du einen alten Baum hast und er überhaupt trägt!
Auch deshalb wurde ich ihn persönlich NICHT absägen! Ein zweiter Grund kommt weiter unten.
Du solltest ihn auch nicht massiv zurückschneiden, denn wenn Du ihn einkürzt bis auf dicke Äste, kommt daraus überhaupt nix mehr und das Teil geht Dir ein.
Der treibt weder aus dem Stamm neu aus, noch aus den dicken Ästen.
Also, den Gedanken, dass vielleicht weiter unten noch etwas brauchbares neues nachwachsen würde, kannst Du - absolut! - vergessen.
Das einzige, was Du machen kannst, ist die Zweige oben anständig neu zu beschneiden; der Herbst, nach der Frucht, ist die richtige Zeit. Sonst auch noch sehr gut: der Februar.
Zum Schnitt der Zweige schreibe ich am Ende des Beitrags noch etwas.
Die Kräuselkrankheit ist absoluter Mist- und Du kannst machen was Du willst: Du kriegst es vermutlich nicht weg!
Ich schreibe aus eigener Erfahrung ( mit einem Pfirsich bei meiner pflegebedüftigen Mutter, bei der ich später auch wohnte) und ich habe ALLES an denkbaren Hilfsmitteln probiert! Ausgenommen: Chemie.
Also, probiert habe ich : Knoblauchunterpflanzung, Milch mit Wasser, Schachtelhalmbrühe --- beim Schachtelhalm ist es die Kieselsäure, die beim Pfirsich gegen diesen Pilz wirken soll. Also habe ich auch Kieselgurpulver ausprobiert ( zum Drüberstäuben) und in dem homöopathischen Mittel Silicea ist auch viel Kieselsäure enthalten. So bekam mein Bäumchen auch eine homöopathische Behandlung damit. Einmal zum Gießen, und eingebuddelt habe ich die Milchzuckertabletten auch.
Erfolg: keiner.
Immer das gleiche Lied! Ab dem erstem Austrieb kräuseln sich die Blätter, fallen dann ab, danach bekommt das Bäumchen neue, setzt sogar ein paar Früchte an.
Also: ich habe die Kräuselkrankheit nicht weg gekriegt.
Es gibt aber chemische Substanzen, die man ganz früh aufsprühen soll, noch vor dem ersten Blattaustrieb. Die habe ich aber nie versucht! Das wäre vielleicht eine Möglichkeit für Dich.
Wenn ich nochmal so ein Exemplar hätte, würde ich es ausprobieren.
Jedenfalls: das Mutterhaus habe ich nach deren Tod verkauft, ich wollte aber so gerne einen neuen Pfirsichbaum haben!
Lang und breit habe ich mich mit den verschiedenen Sorten beschäftigt, u.a. hier im Forum, in zwei anderen Pflanzenforen, und durch Austausch festgestellt: es gibt eigentlich so gut wie keine Pfirsichsorten, die im deutschen Klima NICHT daran erkranken!
Von daher: Wenn Du den alten Baum abholzen würdest, und einen neuen aus der Baumschule pflanztest, hättest Du die selbe Kräuselkrankheit von vorn! Nur diesmal auf Jahre keine Früchte!
Es gibt aber Ausnahmen! Und zwar sind das die alten, völlig namenlosen Pfirsiche aus der ehemaligen DDR. Die sind kernecht, vermehren sich auch über die Kerne, und wenn ein reifer Pfirsich neben den Baum fällt, etwas in die Erde sinkt, wächst daraus im nächsten Frühjahr ein neuer Keimling.
Diese DDR-Dinger sind an unser relativ kühles Deutschlandklima angepasst.
Ich habe durch einen reinen Zufall welche ergattert, und bei denen ist es so, dass diese Bäumchen seit 5 Jahren stehen und völlig frei von Kräuselkrankheit sind. Ich kann für Dich auch die Frau bitten, von der ich sie habe, ob sie nicht nochmal zwei Keimlinge abgeben kann. Was aber vielleicht nicht gelingt, denn auch sie ist umgezogen.
Ich habe meine Bäume verlassen, denn ich habe jenes Haus nun auch verkauft. Sie waren nach 5 Jahren rund 1,80 hoch und werden vermutlich dieses Jahr zum ersten Mal tragen. Ich sehe sie ja immer noch, wenn ich daran vorbeilaufe.
Ich selber habe noch zwei Keimlinge, die ich gerade größer päppele. Im Wissen, dass ich das Haus aufgeben würde, habe ich rasch von der Frau noch welche bekommen.
Die sind jetzt so 60 cm hoch, wachsen im Kübel, und sind - wie nicht anders erwartet - frei von Kräuselkrankheit.
Also, die Anfälligkeit für Kräuselkrankheit ist eindeutig Sortenabhängig, und ich vermute, 99% der im deutschen Handel gängigen Sorten gehören zu solchen, die sie bekommen.
Also, ich würde vorschlagen: stehenlassen den Baum! Nicht scharf und massiv zurücksägen, denn aus dem Stamm und den dicken Ästen treibt nix mehr aus! Im Gegenteil, der Baum wird Dir eingehen.
Nur ein guter Rückschnitt ( auf der Leiter) ist für die Zweige oben empfohlen!
Du kannst einmal gut im Februar schneiden.
Und dann haben wir das Dilemma mit den drei verschiedenen Zweigarten, die so ein Pfirsichbaum hat.
Du siehst schon vor der Blüte, was an Zweigen gut ist, und was abkann. Und zwar hat Pfirsich verschiedene Knospen. Die einen sind die dicken Blütenknospen, aus denen später Früchte wachsen ( Fruchttriebe) , die anderen sind die spitzen Blattknospen ( Holztriebe), mit denen nix weiter passiert, und deren Zweige ordentlich eingekürzt werden können.
ABER: es gibt es richtige und falsche Fruchttriebe!
Die einen haben die dicken Blütenknospen eine nach der anderen an einem Zweig sitzen, und sind dennoch falsch!
Denn zu jeder dicken Blütenknospe muss daneben noch eine spitze Blattknospe kommen, die den Zweig und die Früchte ernährt. Diese sind die wahren Fruchttriebe, und auf die kommt es an!
Bitte google Dich dazu durch!
Wenn Du im Herbst schneidest - was Du vermutlich tun wirst - kann Du alle jungen Äste bis auf drei Knospen einkürzen, in der Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr Fruchttriebe bilden werden. Zweige, die im Vorjahr bereits getragen haben, kannst Du wegschneiden, oder nur etwas von ihnen stehenlassen.
Dürre Äste, oder solche die nach innen wachsen, nimmst Du weg.
Bitte google Dich auch hierzu durch!
Wichtig: Pfirsich trägt am einjährigen bzw. dem vorjährigem jungen Holz!
Deshalb prunkt Deiner auch alle zwei Jahre mit Früchten. Und die Früchte geraten immer mehr nach außen, ja?
Zweige, die drei Jahre oder älter sind, tragen am Holz nicht mehr! Es können aber aus etwas älteren Ästen oben natürlich neue Fruchttriebe erwachsen! Sofern sie für die Krone oben als tragende Äste wichtig sind, müssen sie stehenbleiben!
Soweit ist alles gesagt, was ich dazu zu sagen weiß.
Mia
Na, ein zwei links füge ich noch an:
https://www.gartenjournal.net/pfirsichbaum-schneiden
https://www.sat1.de/ratgeber/wohnen-gar ... -und-tipps
Ps: Ich würde den Baum, jetzt, im Juni, dick mit Schachtelhalm mulchen - vielleicht bleibt ja doch was hängen.
Gib auch noch Beinwellblätter hinzu, oder mache eine Jauche daraus. Damit hast Du Stickstoff und Kalium für den Baum.
Vergiss auch nicht, ihn gelegentlich zu gießen.Vielleicht waren die letzten zwei Jahre für ihn schlichtweg sehr trocken? Und er, als Kind Deutschlands, kennt das so gar nicht?
das sind keine einfachen Fragen - und ich weiß nicht so recht, wie ich überhaupt anfangen soll.
Erstmal vielleicht: sei froh, dass Du einen alten Baum hast und er überhaupt trägt!
Auch deshalb wurde ich ihn persönlich NICHT absägen! Ein zweiter Grund kommt weiter unten.
Du solltest ihn auch nicht massiv zurückschneiden, denn wenn Du ihn einkürzt bis auf dicke Äste, kommt daraus überhaupt nix mehr und das Teil geht Dir ein.
Der treibt weder aus dem Stamm neu aus, noch aus den dicken Ästen.
Also, den Gedanken, dass vielleicht weiter unten noch etwas brauchbares neues nachwachsen würde, kannst Du - absolut! - vergessen.
Das einzige, was Du machen kannst, ist die Zweige oben anständig neu zu beschneiden; der Herbst, nach der Frucht, ist die richtige Zeit. Sonst auch noch sehr gut: der Februar.
Zum Schnitt der Zweige schreibe ich am Ende des Beitrags noch etwas.
Die Kräuselkrankheit ist absoluter Mist- und Du kannst machen was Du willst: Du kriegst es vermutlich nicht weg!
Ich schreibe aus eigener Erfahrung ( mit einem Pfirsich bei meiner pflegebedüftigen Mutter, bei der ich später auch wohnte) und ich habe ALLES an denkbaren Hilfsmitteln probiert! Ausgenommen: Chemie.
Also, probiert habe ich : Knoblauchunterpflanzung, Milch mit Wasser, Schachtelhalmbrühe --- beim Schachtelhalm ist es die Kieselsäure, die beim Pfirsich gegen diesen Pilz wirken soll. Also habe ich auch Kieselgurpulver ausprobiert ( zum Drüberstäuben) und in dem homöopathischen Mittel Silicea ist auch viel Kieselsäure enthalten. So bekam mein Bäumchen auch eine homöopathische Behandlung damit. Einmal zum Gießen, und eingebuddelt habe ich die Milchzuckertabletten auch.
Erfolg: keiner.
Immer das gleiche Lied! Ab dem erstem Austrieb kräuseln sich die Blätter, fallen dann ab, danach bekommt das Bäumchen neue, setzt sogar ein paar Früchte an.
Also: ich habe die Kräuselkrankheit nicht weg gekriegt.
Es gibt aber chemische Substanzen, die man ganz früh aufsprühen soll, noch vor dem ersten Blattaustrieb. Die habe ich aber nie versucht! Das wäre vielleicht eine Möglichkeit für Dich.
Wenn ich nochmal so ein Exemplar hätte, würde ich es ausprobieren.
Jedenfalls: das Mutterhaus habe ich nach deren Tod verkauft, ich wollte aber so gerne einen neuen Pfirsichbaum haben!
Lang und breit habe ich mich mit den verschiedenen Sorten beschäftigt, u.a. hier im Forum, in zwei anderen Pflanzenforen, und durch Austausch festgestellt: es gibt eigentlich so gut wie keine Pfirsichsorten, die im deutschen Klima NICHT daran erkranken!
Von daher: Wenn Du den alten Baum abholzen würdest, und einen neuen aus der Baumschule pflanztest, hättest Du die selbe Kräuselkrankheit von vorn! Nur diesmal auf Jahre keine Früchte!
Es gibt aber Ausnahmen! Und zwar sind das die alten, völlig namenlosen Pfirsiche aus der ehemaligen DDR. Die sind kernecht, vermehren sich auch über die Kerne, und wenn ein reifer Pfirsich neben den Baum fällt, etwas in die Erde sinkt, wächst daraus im nächsten Frühjahr ein neuer Keimling.
Diese DDR-Dinger sind an unser relativ kühles Deutschlandklima angepasst.
Ich habe durch einen reinen Zufall welche ergattert, und bei denen ist es so, dass diese Bäumchen seit 5 Jahren stehen und völlig frei von Kräuselkrankheit sind. Ich kann für Dich auch die Frau bitten, von der ich sie habe, ob sie nicht nochmal zwei Keimlinge abgeben kann. Was aber vielleicht nicht gelingt, denn auch sie ist umgezogen.
Ich habe meine Bäume verlassen, denn ich habe jenes Haus nun auch verkauft. Sie waren nach 5 Jahren rund 1,80 hoch und werden vermutlich dieses Jahr zum ersten Mal tragen. Ich sehe sie ja immer noch, wenn ich daran vorbeilaufe.
Ich selber habe noch zwei Keimlinge, die ich gerade größer päppele. Im Wissen, dass ich das Haus aufgeben würde, habe ich rasch von der Frau noch welche bekommen.
Die sind jetzt so 60 cm hoch, wachsen im Kübel, und sind - wie nicht anders erwartet - frei von Kräuselkrankheit.
Also, die Anfälligkeit für Kräuselkrankheit ist eindeutig Sortenabhängig, und ich vermute, 99% der im deutschen Handel gängigen Sorten gehören zu solchen, die sie bekommen.
Also, ich würde vorschlagen: stehenlassen den Baum! Nicht scharf und massiv zurücksägen, denn aus dem Stamm und den dicken Ästen treibt nix mehr aus! Im Gegenteil, der Baum wird Dir eingehen.
Nur ein guter Rückschnitt ( auf der Leiter) ist für die Zweige oben empfohlen!
Du kannst einmal gut im Februar schneiden.
Und dann haben wir das Dilemma mit den drei verschiedenen Zweigarten, die so ein Pfirsichbaum hat.
Du siehst schon vor der Blüte, was an Zweigen gut ist, und was abkann. Und zwar hat Pfirsich verschiedene Knospen. Die einen sind die dicken Blütenknospen, aus denen später Früchte wachsen ( Fruchttriebe) , die anderen sind die spitzen Blattknospen ( Holztriebe), mit denen nix weiter passiert, und deren Zweige ordentlich eingekürzt werden können.
ABER: es gibt es richtige und falsche Fruchttriebe!
Die einen haben die dicken Blütenknospen eine nach der anderen an einem Zweig sitzen, und sind dennoch falsch!
Denn zu jeder dicken Blütenknospe muss daneben noch eine spitze Blattknospe kommen, die den Zweig und die Früchte ernährt. Diese sind die wahren Fruchttriebe, und auf die kommt es an!
Bitte google Dich dazu durch!
Wenn Du im Herbst schneidest - was Du vermutlich tun wirst - kann Du alle jungen Äste bis auf drei Knospen einkürzen, in der Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr Fruchttriebe bilden werden. Zweige, die im Vorjahr bereits getragen haben, kannst Du wegschneiden, oder nur etwas von ihnen stehenlassen.
Dürre Äste, oder solche die nach innen wachsen, nimmst Du weg.
Bitte google Dich auch hierzu durch!
Wichtig: Pfirsich trägt am einjährigen bzw. dem vorjährigem jungen Holz!
Deshalb prunkt Deiner auch alle zwei Jahre mit Früchten. Und die Früchte geraten immer mehr nach außen, ja?
Zweige, die drei Jahre oder älter sind, tragen am Holz nicht mehr! Es können aber aus etwas älteren Ästen oben natürlich neue Fruchttriebe erwachsen! Sofern sie für die Krone oben als tragende Äste wichtig sind, müssen sie stehenbleiben!
Soweit ist alles gesagt, was ich dazu zu sagen weiß.
Mia
Na, ein zwei links füge ich noch an:
https://www.gartenjournal.net/pfirsichbaum-schneiden
https://www.sat1.de/ratgeber/wohnen-gar ... -und-tipps
Ps: Ich würde den Baum, jetzt, im Juni, dick mit Schachtelhalm mulchen - vielleicht bleibt ja doch was hängen.
Gib auch noch Beinwellblätter hinzu, oder mache eine Jauche daraus. Damit hast Du Stickstoff und Kalium für den Baum.
Vergiss auch nicht, ihn gelegentlich zu gießen.Vielleicht waren die letzten zwei Jahre für ihn schlichtweg sehr trocken? Und er, als Kind Deutschlands, kennt das so gar nicht?
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Hapy
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Re: Alter Pfirsichbaum
Mia hat Recht: Ein Pfirsich bildet am alten Holz keine neuen Zweige aus. Wenn Du den Baum also radikal zurückschneidest, dann hat er nichts mehr zum Weiterwachsen.
Ich habe mich bezüglich der Kräuselkrankheit etwas im Netz umgesehen und bin auf folgende Aussage gestoßen: Die Krankheit wird durch einen Pilz verursacht. Die Infektion erfolgt über die Knospen zu dem Zeitpunkt da sie beginnen aufzuschwellen. Wenn dem so ist, dann müsste eine Bekämpfung genau zu diesem Zeitpunkt erfolgen. Danach hilft wohl nur noch das Ausbrechen befallener Triebe, was bei Deinem Baum sicher nicht praktisch sein dürfte.
Bleibt als Maßnahme noch alles abgefallene Laub zu entfernen und zu verbrennen, bzw. in die Restmülltonne zu geben. Das sollte die Anzahl von Sporen in der Umgebung des Baumes und damit den Infektionsdruck im nächsten Jahr verringern. Wie lange die Sporen im Boden überleben können, kann ich nicht sagen.
Bleibt jetzt noch zu hoffen, dass nicht alle Nachbarn Pfirsichbäume haben und die Sporen von dort kommen.
Hapy
Ich habe mich bezüglich der Kräuselkrankheit etwas im Netz umgesehen und bin auf folgende Aussage gestoßen: Die Krankheit wird durch einen Pilz verursacht. Die Infektion erfolgt über die Knospen zu dem Zeitpunkt da sie beginnen aufzuschwellen. Wenn dem so ist, dann müsste eine Bekämpfung genau zu diesem Zeitpunkt erfolgen. Danach hilft wohl nur noch das Ausbrechen befallener Triebe, was bei Deinem Baum sicher nicht praktisch sein dürfte.
Bleibt als Maßnahme noch alles abgefallene Laub zu entfernen und zu verbrennen, bzw. in die Restmülltonne zu geben. Das sollte die Anzahl von Sporen in der Umgebung des Baumes und damit den Infektionsdruck im nächsten Jahr verringern. Wie lange die Sporen im Boden überleben können, kann ich nicht sagen.
Bleibt jetzt noch zu hoffen, dass nicht alle Nachbarn Pfirsichbäume haben und die Sporen von dort kommen.
Hapy
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Re: Alter Pfirsichbaum
Ach Hapy,
das mit dem Wegsammeln des befallenen Laubes ( und Vernichten in der grauen Tonne) habe ich in Dortmund natürlich auch bereits versucht!
LG Mia
das mit dem Wegsammeln des befallenen Laubes ( und Vernichten in der grauen Tonne) habe ich in Dortmund natürlich auch bereits versucht!
LG Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- roccalana
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Re: Alter Pfirsichbaum
Hallo
anderes Klima, gleiches Problem.
Ich habe auch schon alles durch, außer Chemie; ebenfalls das sehr korrekte schneiden im Winter.
Auch habe ich ganz penibel alle befallenen Blätter entfernt, mindestens zwei Jahre lang, hat auch nichts gebracht.
Die Menge an Befall liegt "bei mir" eindeutig am Wetter.
Meine Pflanzen sind alle kernecht, keine gekaufte dabei, trotzdem
In diesem Jahr ist es besonders schlimm, es ist aber auch ziemlich feucht.
Es gibt noch ein Produkt, was gegen Pilzkrankheiten helfen soll. Ich konnte damit im letzten Jahr die jungen Kirschbäume vor Schrotschuss bewahren. Ich will es jetzt regelmäßig anwenden, damit der weitere Austrieb vielleicht gesund bleibt.
Denn ich habe nicht nur die Kräuselkrankheit, sondern natürlich auch Schrotschuss........
Ich rede von Lebermoosextrakt. Ihr könnt Euch ja mal schlau machen.
Bis dahin
Roccalana
anderes Klima, gleiches Problem.
Ich habe auch schon alles durch, außer Chemie; ebenfalls das sehr korrekte schneiden im Winter.
Auch habe ich ganz penibel alle befallenen Blätter entfernt, mindestens zwei Jahre lang, hat auch nichts gebracht.
Die Menge an Befall liegt "bei mir" eindeutig am Wetter.
Meine Pflanzen sind alle kernecht, keine gekaufte dabei, trotzdem
In diesem Jahr ist es besonders schlimm, es ist aber auch ziemlich feucht.
Es gibt noch ein Produkt, was gegen Pilzkrankheiten helfen soll. Ich konnte damit im letzten Jahr die jungen Kirschbäume vor Schrotschuss bewahren. Ich will es jetzt regelmäßig anwenden, damit der weitere Austrieb vielleicht gesund bleibt.
Denn ich habe nicht nur die Kräuselkrankheit, sondern natürlich auch Schrotschuss........
Ich rede von Lebermoosextrakt. Ihr könnt Euch ja mal schlau machen.
Bis dahin
Roccalana
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!
- Carolyn
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Re: Alter Pfirsichbaum
Meine Nektarine hat jedes Jahr zu kämpfen, obwohl ich beim ersten Austrieb jeweils alle befallenen Blätter abknipse und entsorge. (So erfolgt der zweite Austrieb früher und der Fruchtansatz leidet weniger.) In diesem Jahr scheint es weniger Probleme zu geben, aber es regnet ja auch kaum.
Der Baum meines Bruders wäre im Freiland fast eingegangen wegen der Kräuselkrankheit. Als er ihn - als zweijähriges Bäumchen - in einen großen Pflanztrog gesetzt und unter seinen Balkon gestellt hat, wo ihn kein Regen erwischt, war er quasi kräuselfrei.
Fazit: Auch ich sehe keine Chance, dass Harops sein Problem in den Griff bekommt.
Der Baum meines Bruders wäre im Freiland fast eingegangen wegen der Kräuselkrankheit. Als er ihn - als zweijähriges Bäumchen - in einen großen Pflanztrog gesetzt und unter seinen Balkon gestellt hat, wo ihn kein Regen erwischt, war er quasi kräuselfrei.
Fazit: Auch ich sehe keine Chance, dass Harops sein Problem in den Griff bekommt.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
- Hapy
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Re: Alter Pfirsichbaum
Mia, ich habe nicht gesagt, dass das Entfernen der Blätter ein Allheilmittel ist. Es reduziert nur den Infektionsdruck.
So wie jetzt in der Coronakrise: Wenn Du beim Einkaufen nur 4 Personen in der Nähe hast, ist eine Ansteckung weniger wahrscheinlich, als wenn Du Dich auf einer Karnevalssitzung in einem Saal mit 500 Personen befindest.
Dass zur "Gartenhygiene" andere Maßnahmen zur richtigen Zeit hinzukommen müssen ist klar.
Hapy
So wie jetzt in der Coronakrise: Wenn Du beim Einkaufen nur 4 Personen in der Nähe hast, ist eine Ansteckung weniger wahrscheinlich, als wenn Du Dich auf einer Karnevalssitzung in einem Saal mit 500 Personen befindest.
Dass zur "Gartenhygiene" andere Maßnahmen zur richtigen Zeit hinzukommen müssen ist klar.
Hapy
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Re: Alter Pfirsichbaum
Ich habe Dich schon verstanden, Hapy!
Ich wollte nur sagen, dass ich das mit dem Fortsammeln ( und Vernichten) der befallenen Blätter natürlich auch gemacht habe--- erfolglos.
Kräuselkrankheit ist ein echtes Problem.
Ich vermute, man muss wirklich dem jeweiligen Klima angepasste Pfirsichsorten haben.
Ich hatte zwischendrin auch zwei andere Kernechte, Roccalana, die stammten aus dem Rhein-Maingebiet.
Schon nach dem ersten Winter wurden sie krank. Nach der Erfahrung mit dem Dortmunder Pfirsich bei meiner Mutter, habe ich sie als Sämlinge schon aussortiert. Diesen elenden Mist mit der Kräuselkrankheit wollte ich nicht noch einmal haben! Wenn es schon so anfängt, kann man es vergessen!
Aber Harops Pfirsich hat die Kräuselkrankheit ja erst seit drei Jahren.
So ist doch noch etwas Hoffnung gegeben. Gesund, mit feiner Hand schneiden, unten düngen, gießen, Schachtelhalm auf die Erde, als Mulch, auch als Jauche, Beinwell als Kali- und Stickstofflieferant dazu...
... und ggf. wirklich mal ein chemisches Mittel wählen.
Ach, LEBERMOOSEXTRAKT - ich habe gerade danach gegoogelt - klingt gut, Roccalana! Ist ja auch noch was natürliches! Wäre ja toll, wenn es auch gegen Kräuselkrankheit helfen würde!
ICH würde es jedenfalls ausprobieren-- und, wenn absolut rein gar nix anschlägt, auch mal die chemische Keule.
Mia
Ich wollte nur sagen, dass ich das mit dem Fortsammeln ( und Vernichten) der befallenen Blätter natürlich auch gemacht habe--- erfolglos.
Kräuselkrankheit ist ein echtes Problem.
Ich vermute, man muss wirklich dem jeweiligen Klima angepasste Pfirsichsorten haben.
Ich hatte zwischendrin auch zwei andere Kernechte, Roccalana, die stammten aus dem Rhein-Maingebiet.
Schon nach dem ersten Winter wurden sie krank. Nach der Erfahrung mit dem Dortmunder Pfirsich bei meiner Mutter, habe ich sie als Sämlinge schon aussortiert. Diesen elenden Mist mit der Kräuselkrankheit wollte ich nicht noch einmal haben! Wenn es schon so anfängt, kann man es vergessen!
Aber Harops Pfirsich hat die Kräuselkrankheit ja erst seit drei Jahren.
So ist doch noch etwas Hoffnung gegeben. Gesund, mit feiner Hand schneiden, unten düngen, gießen, Schachtelhalm auf die Erde, als Mulch, auch als Jauche, Beinwell als Kali- und Stickstofflieferant dazu...
... und ggf. wirklich mal ein chemisches Mittel wählen.
Ach, LEBERMOOSEXTRAKT - ich habe gerade danach gegoogelt - klingt gut, Roccalana! Ist ja auch noch was natürliches! Wäre ja toll, wenn es auch gegen Kräuselkrankheit helfen würde!
ICH würde es jedenfalls ausprobieren-- und, wenn absolut rein gar nix anschlägt, auch mal die chemische Keule.
Mia
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- roccalana
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Re: Alter Pfirsichbaum
Ich hatte da noch etwas vergessen.
Man kann auch im zeitigen Frühjahr aus 50g Zwiebeln und 50g Knoblauch einen Sud kochen (30 min. bei schwacher Hitze).
Das ganze dann 24 Stunden ziehen lassen und in Verdünnung 1:10 bei Austrieb gießen oder auch zur Vorbeugung spritzen.
Was auch helfen soll ist Natron in Verdünnung von 10g je Liter Wasser. Es soll noch einsetzbar sein, wenn bereits eine Pilzerkrankung stattgefunden hat. Nur hat diese Anwendung ein kleines Problem: diese Spritzung darf auf keinen Fall bei Sonne angewandt werden, die Blätter verbrennen dann.
Deshalb habe ich noch nicht getestet: ich brauche dazu einen ganzen Tag ohne Sonne und ohne Regen.
Aber das könnte eine Möglichkeit sein für Harpo, oder Dich oder Hapy.
Schönen Abend noch
Rita
Man kann auch im zeitigen Frühjahr aus 50g Zwiebeln und 50g Knoblauch einen Sud kochen (30 min. bei schwacher Hitze).
Das ganze dann 24 Stunden ziehen lassen und in Verdünnung 1:10 bei Austrieb gießen oder auch zur Vorbeugung spritzen.
Was auch helfen soll ist Natron in Verdünnung von 10g je Liter Wasser. Es soll noch einsetzbar sein, wenn bereits eine Pilzerkrankung stattgefunden hat. Nur hat diese Anwendung ein kleines Problem: diese Spritzung darf auf keinen Fall bei Sonne angewandt werden, die Blätter verbrennen dann.
Deshalb habe ich noch nicht getestet: ich brauche dazu einen ganzen Tag ohne Sonne und ohne Regen.
Aber das könnte eine Möglichkeit sein für Harpo, oder Dich oder Hapy.
Schönen Abend noch
Rita
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Re: Alter Pfirsichbaum
Ihr Lieben! Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich werde mich also mal im Herbst daran machen, meine sehr begrenzt vorhandenen Schnittkünste an dem Baum auszuprobieren - und dann ein paar dieser Wundermittel zu testen. Ich schicke Euch dann ein Foto von dem Baum.
Liebe Grüße,
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Re: Alter Pfirsichbaum
Vielleicht kannst Du bei einem örtlichen Gartenbauverein Hilfe bekommen. Diese führen häufig Obstbaumschnittkurse durch und vielleicht ist da auch jemand bereit, sich Deinen Pfirsichbaum anzusehen.
Hapy
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