Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
- Tscharlie
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Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Wie pflanzt ihr Büume?
Ich meine die Baumschulware die ohne Wurzelballen angeliefert wird.
Ich habe von einem Landwirt eine Methode übernommen die ich seit ca. 25 Jahren so anwende.
Er vertritt die Ansicht: Am besten kommt der Baum in der natürlich "gewachsenen" Erdkrume zurecht. Daher hat er das ausheben von Pflanzgruben völlig abgekommen.
Er hebt nur soviel Erde ab wie der Wurzelbereich Platz braucht, dieses Aushub, oft nur ein paar Schaufeln voll gibt er in eine Schubkarre, dann das Bäumschen an den Pfahl binden. Die Erde in der Karre soweit wässern das man sie ausschütten kann Bevor man den Baum auf das Erdreich stellt werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Dann mit dem "Batz" die Pflanzstelle ausgießen, noch eine kleine Gießrinne rundherum anlegen, dann ist das schon fertig.
Kompost ect. geben ich erst nach 3-6 Monaten an den Baum, dabei achte ich darauf das der Kompost nicht an den Stamm kommt.
Bisher sind alle Bäumchen perfekt angewachsen.
Als Begründung sehe ich folgendes.
Wenn man ein großes Pflanzloch aushebt und mit verschiedenen Materialien wieder füllt, ist kein Gleichgewicht im Boden hergestellt. Die gerade wieder neu wachsenden Wurzeln finden nicht ein ausgeglichenes Erdreich vor, sondern ein Gewirr von allem möglichen.
Und wenn der Untergrund nicht die Wachstumsmöglichkeiten für den Baum bietet, nutzen im die paar Handvoll, was auch immer, auch nicht weiter, der Baum muss ja wo stehen wo es ihm behagt.
Natürlich kann man die Umgebung für eine bestimmte Baumart verbessern, aber dann nur großflächig mindestens so groß wie seine Krone.
Ich meine die Baumschulware die ohne Wurzelballen angeliefert wird.
Ich habe von einem Landwirt eine Methode übernommen die ich seit ca. 25 Jahren so anwende.
Er vertritt die Ansicht: Am besten kommt der Baum in der natürlich "gewachsenen" Erdkrume zurecht. Daher hat er das ausheben von Pflanzgruben völlig abgekommen.
Er hebt nur soviel Erde ab wie der Wurzelbereich Platz braucht, dieses Aushub, oft nur ein paar Schaufeln voll gibt er in eine Schubkarre, dann das Bäumschen an den Pfahl binden. Die Erde in der Karre soweit wässern das man sie ausschütten kann Bevor man den Baum auf das Erdreich stellt werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Dann mit dem "Batz" die Pflanzstelle ausgießen, noch eine kleine Gießrinne rundherum anlegen, dann ist das schon fertig.
Kompost ect. geben ich erst nach 3-6 Monaten an den Baum, dabei achte ich darauf das der Kompost nicht an den Stamm kommt.
Bisher sind alle Bäumchen perfekt angewachsen.
Als Begründung sehe ich folgendes.
Wenn man ein großes Pflanzloch aushebt und mit verschiedenen Materialien wieder füllt, ist kein Gleichgewicht im Boden hergestellt. Die gerade wieder neu wachsenden Wurzeln finden nicht ein ausgeglichenes Erdreich vor, sondern ein Gewirr von allem möglichen.
Und wenn der Untergrund nicht die Wachstumsmöglichkeiten für den Baum bietet, nutzen im die paar Handvoll, was auch immer, auch nicht weiter, der Baum muss ja wo stehen wo es ihm behagt.
Natürlich kann man die Umgebung für eine bestimmte Baumart verbessern, aber dann nur großflächig mindestens so groß wie seine Krone.
Zuletzt geändert von Tscharlie am Sa Jan 08, 2022 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Hallo Tscharlie,
ich selber kann deine Frage
Umso interessanter finde ich deinen Ansatz. Ich habe mich schon etwas eingelesen, wie man "üblicherweise" Bäume pflanzt und fand den Aufwand sehr groß; da habe ich schon überlegt, wie ich das hinbekomme, auch von den Werkzeugen her.
Wir haben hier bei mir ja sehr schweren, lehmigen Boden. Da haben es neue Pflanzen ggf. etwas schwer, durch den bestehenden Boden durchzukommen.
Klar ist, dass ich nach Sorten schaue, die ansonsten mit lehmigem, schwerem Boden gut zurecht kommen, aber gerde für das Anwachsen stellt ich mir das hier schwierig vor.
Meinst du, die von dir geschilderte Methode eignet sich trotzdem? Oder sollte ich ggf. doch ein größeres Loch ausheben, und die ausgehobene Erde lockern und wieder einfüllen, damit sich die Wurzeln am Anfang besser zurechtfinden?
Viele Grüße
Cassi
ich selber kann deine Frage
noch nicht beantworten, da die Baum- und Strauchpflanzungen erst für dieses Frühjahr bei mir geplant sind.
Umso interessanter finde ich deinen Ansatz. Ich habe mich schon etwas eingelesen, wie man "üblicherweise" Bäume pflanzt und fand den Aufwand sehr groß; da habe ich schon überlegt, wie ich das hinbekomme, auch von den Werkzeugen her.
Wir haben hier bei mir ja sehr schweren, lehmigen Boden. Da haben es neue Pflanzen ggf. etwas schwer, durch den bestehenden Boden durchzukommen.
Klar ist, dass ich nach Sorten schaue, die ansonsten mit lehmigem, schwerem Boden gut zurecht kommen, aber gerde für das Anwachsen stellt ich mir das hier schwierig vor.
Meinst du, die von dir geschilderte Methode eignet sich trotzdem? Oder sollte ich ggf. doch ein größeres Loch ausheben, und die ausgehobene Erde lockern und wieder einfüllen, damit sich die Wurzeln am Anfang besser zurechtfinden?
Viele Grüße
Cassi
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Wenn man sieht wie Wurzeln einen geteerten Gehsteig anheben auch egal ob da ein Auto steht, muss man sich darüber denke ich keine Gedanken machen. Die Kraft der Wurzeln ist auf alle Fälle so groß damit sie auch in schwerem Boden zurecht kommen. Kann der Baum das nicht schweitert er ja auch sobald er das wie groß auf gebuddeltes Pflanzloch verlassen will um sich in der Umgebung zu verankern.
Der Baum wird schneller einen festen Stand finden, weil er ja ofort mit dem Verankern beginnt.
Ich habe noch was vergessen: Bevor man den Baum ans Erdreich anlegt, werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Damit sofort Erdkontakt der Wurzeln gerantiert ist. ich füge das oben noch mit ein.
Der Baum wird schneller einen festen Stand finden, weil er ja ofort mit dem Verankern beginnt.
Ich habe noch was vergessen: Bevor man den Baum ans Erdreich anlegt, werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Damit sofort Erdkontakt der Wurzeln gerantiert ist. ich füge das oben noch mit ein.
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Das klingt echt gut und würde mir hier die Arbeit deutlich vereinfachen!
Meinst du, das funktioniert auch bei Obst-Sträuchern?
Meinst du, das funktioniert auch bei Obst-Sträuchern?
- Tscharlie
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Klar.
Bei Himbeeren mit lockerer Grasschnitmulch abdecken, die Pflanzen sind empfindlich gegen austrockende Erde, weil sie flache Wurzeln haben, deshalb die "Scheibe" auch nicht harken.
Die Mulchschicht, nicht zu dick und nicht an den Stamm.
Bei Himbeeren mit lockerer Grasschnitmulch abdecken, die Pflanzen sind empfindlich gegen austrockende Erde, weil sie flache Wurzeln haben, deshalb die "Scheibe" auch nicht harken.
Die Mulchschicht, nicht zu dick und nicht an den Stamm.
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Super! Vielen Dank für die Tipps!
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Hi! Ich mache es ebenso wie Tscharlie.
Denn ich habe keine Ahnung, WIE man heutzutage Löcher für Bäume ausheben soll.
Brauche ich auch nicht zu haben.
Es eignet sich für alle wurzelnackten Bäume, tieferwurzelnde Sträucher, insbesonders auch für Rosen!
Durch das 'Einschlämmen' haben die nackten Wurzeln sofort direkten Kontakt mit der sie umgebenden Erde, ohne dass da Luftblasen oder Luftzwischenräume dazwischen funken.
Sofort können sie Feinwurzeln aussenden, die ihnen beim Vorgang des Ausgrabens genommen wurden.
Also: 'Einschlämmen' ist prima!
Mia
Ps.:
Bei wurzelnackten Rosen braucht man auch keine Schubkarre. Ein großer Eimer reicht, um den selben Vorgang auszuführen.
Denn ich habe keine Ahnung, WIE man heutzutage Löcher für Bäume ausheben soll.
Brauche ich auch nicht zu haben.
Diesen Vorgang "Die Erde in der Karre soweit wässern das man sie ausschütten kann Bevor man den Baum auf das Erdreich stellt werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Dann mit dem "Batz" die Pflanzstelle ausgießen..." nennt man "Einschlämmen".Tscharlie hat geschrieben: Er (der alte Bauer) hebt nur soviel Erde ab wie der Wurzelbereich Platz braucht, dieses Aushub, oft nur ein paar Schaufeln voll gibt er in eine Schubkarre, dann das Bäumschen an den Pfahl binden.
Die Erde in der Karre soweit wässern das man sie ausschütten kann Bevor man den Baum auf das Erdreich stellt werden die Wurzeln in den "Batz" in der Schubkarre getaucht. Dann mit dem "Batz" die Pflanzstelle ausgießen, noch eine kleine Gießrinne rundherum anlegen, dann ist das schon fertig.
Es eignet sich für alle wurzelnackten Bäume, tieferwurzelnde Sträucher, insbesonders auch für Rosen!
Durch das 'Einschlämmen' haben die nackten Wurzeln sofort direkten Kontakt mit der sie umgebenden Erde, ohne dass da Luftblasen oder Luftzwischenräume dazwischen funken.
Sofort können sie Feinwurzeln aussenden, die ihnen beim Vorgang des Ausgrabens genommen wurden.
Also: 'Einschlämmen' ist prima!
Mia
Ps.:
Bei wurzelnackten Rosen braucht man auch keine Schubkarre. Ein großer Eimer reicht, um den selben Vorgang auszuführen.
Zuletzt geändert von Mia am Sa Jan 08, 2022 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Tscharlie
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Bei Rosen unbedingt den Eimer nehmen. Weil die haben eher lange Wurzeln, da braucht man sonst 250 l "Batz" äh Schlamm in der Schubkarre. ;-)
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Was bei mir hier am wichtigsten ist, dass die Pflanzen in der "original" Erde gesetzt werden. Im Netz wird ja gern empfohlen gute/bessere Erde ins Pflanzloch zu füllen. Wenn sich nun die "gute" Erde stark von dem umgebenden Boden unterscheidet wurzelt das Gewächs schön das Pflanzloch durch und trifft dann auf eine "Wand" völlig anderer Zusammenstzungen. Dadurch kann eine Wirkung wie ein Topf entstehen.
Wenn ich Topfware kaufen versuche ich ebenfalls möglichst viel Erde aus dem Ballen auszuschlemmen und mische ein Teil davon mit der Erde aus dem Pflanzloch um zumindest einen annähernden Übergang von der fetten Topferde zum eher mageren Boden zu schaffen.
Wenn ich Topfware kaufen versuche ich ebenfalls möglichst viel Erde aus dem Ballen auszuschlemmen und mische ein Teil davon mit der Erde aus dem Pflanzloch um zumindest einen annähernden Übergang von der fetten Topferde zum eher mageren Boden zu schaffen.
Sonderangebot der Woche: Rechtschreib- und Tipfehler, Nimm 2 - Zahl 3
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Re: Bäume pflanzen, der Trick eines Bauern.
Jupp. Gut so.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.