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- Gartenprofessor
- Beiträge: 240
- Registriert: So Feb 27, 2005 08:14
- Wohnort: bad breisig / rhein
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Hallo Claudia
Kupferverbindungen werden heute vorwiegend - Wie Federmohn schon schreibt - vor allem im (biologischen) Weinbau eingesetzt.
Früher benutzte man das hochgiftige Kupfervitriol auch zur Bekämpfung von Krautfäule bei Nachtschattengewächsen (Tomaten, Kartoffeln usw.)
Das ist bei uns aber schon seit vielen Jahren zurecht verboten.
Auch im Weinbau sind die heutigen, weniger giftigen Kupferverbindungen, die im Weinbau verwendet werden, streng mengenmäßig limitiert.
Dae Probleme bei Kupfer(Ionen) sind einerseits die Anreicherung im Boden, andererseits die bisher weitgehend unbekannten chemischen Reaktionen mit Bodeninhalsstoffen, die sehr langlebige giftige Verbindungen ergeben können.
Diese können unter Umständen von den Pflanzen aufgenommen werden und so in die Nahrungskette geraten.
Die Gefahr einer Kontaminierung des Grundwassers (wie sie durch solche Verbindungen in den 70er Jahren schon im Trinkwasser nachgewiesen wurden,was mit zum Verbot dieser Spritzmittel führte), ist vor allem bei durchlässigen Böden sehr real.
Leider werden solche Fungiziede immer noch in vielen Ländern - vor allem
bei der Produktion von Schnittblumen und Zierpflanzen, die für den europäischen und Nordamerikanischen Markt bestimmt sind - eingesetzt; und das oft ohne Schutz für die Arbeiter.
Im menschlichen Körper reichert kupfer sich ebenfalls an und kann bei entsprechender Menge zu schweren und schwersten irreversiblen Gesundheitsäden führen.
Der (oder die) Kupferstab (-stäbe) im Garten haben keinerlei Schutzwirkung auf die umgebenden Pflanzen - weder chemisch noch durch Magnetfeler oder "Erdstrahlen".
Dennoch hällt sich dieses Ammenmärchen hartnäckig, und wird von Scharlatanen und Geschäftemachern immer wieder hochgekocht, um weniger versierte Hobbygärtner abzuzocken.
Ich kann dir, Claudia, und auch allen Anderen, nur raten, nicht auf solche Geschichten und "Erfahrungsberichte" nicht herein zu fallen.
Grüße
brisiacum
Kupferverbindungen werden heute vorwiegend - Wie Federmohn schon schreibt - vor allem im (biologischen) Weinbau eingesetzt.
Früher benutzte man das hochgiftige Kupfervitriol auch zur Bekämpfung von Krautfäule bei Nachtschattengewächsen (Tomaten, Kartoffeln usw.)
Das ist bei uns aber schon seit vielen Jahren zurecht verboten.
Auch im Weinbau sind die heutigen, weniger giftigen Kupferverbindungen, die im Weinbau verwendet werden, streng mengenmäßig limitiert.
Dae Probleme bei Kupfer(Ionen) sind einerseits die Anreicherung im Boden, andererseits die bisher weitgehend unbekannten chemischen Reaktionen mit Bodeninhalsstoffen, die sehr langlebige giftige Verbindungen ergeben können.
Diese können unter Umständen von den Pflanzen aufgenommen werden und so in die Nahrungskette geraten.
Die Gefahr einer Kontaminierung des Grundwassers (wie sie durch solche Verbindungen in den 70er Jahren schon im Trinkwasser nachgewiesen wurden,was mit zum Verbot dieser Spritzmittel führte), ist vor allem bei durchlässigen Böden sehr real.
Leider werden solche Fungiziede immer noch in vielen Ländern - vor allem
bei der Produktion von Schnittblumen und Zierpflanzen, die für den europäischen und Nordamerikanischen Markt bestimmt sind - eingesetzt; und das oft ohne Schutz für die Arbeiter.
Im menschlichen Körper reichert kupfer sich ebenfalls an und kann bei entsprechender Menge zu schweren und schwersten irreversiblen Gesundheitsäden führen.
Der (oder die) Kupferstab (-stäbe) im Garten haben keinerlei Schutzwirkung auf die umgebenden Pflanzen - weder chemisch noch durch Magnetfeler oder "Erdstrahlen".
Dennoch hällt sich dieses Ammenmärchen hartnäckig, und wird von Scharlatanen und Geschäftemachern immer wieder hochgekocht, um weniger versierte Hobbygärtner abzuzocken.
Ich kann dir, Claudia, und auch allen Anderen, nur raten, nicht auf solche Geschichten und "Erfahrungsberichte" nicht herein zu fallen.
Grüße
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
an Infos immer interessiert.
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- Gartenprofessor
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- Registriert: So Feb 27, 2005 08:14
- Wohnort: bad breisig / rhein
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Hallo Hardy.
Grundsätzlich ist die Vermehrung von Veredelungsunterlagen aus Samen und Stecklingen möglich.
Allerdings ist es nicht ratsam,ausirgendeinem Apfelkern oder einem Reis Unterlagen zu ziehen.
1. Die Eigenschaften von so erzeugten Unterlagen sind völlig unbekannt und führen nach der Veredelung meißt zu unbefriedigenden Ergebnissen oder sterben ab.
2. Die in Baumschulen verwendeten Unterlagen sind geziehlte Züchtungen mit spezifischen Eigenschaften (starkwüchsig, schwachwüchsig, Sorten- oder Klimaspezifiziert usw.).
Außerdem kann man sicher sein, keine Krankheiten einzuschleppen.
3. Alleine aus Zeitgründen (unter Umständen experimentiert man etliche Jahre, bis man eine einigermaßen brauchbare Unterlage gefunden hat) ist es viel sinnvoller, sich für kleines Geld (Unterlagen gibt es schon für 1 € )
die gewünschten Unterlagen bei einer Baumschule für Veredelungs-Unterlagen zu besorgen.
Im Net sind unter Suchworten wie "Veredelungsunterlagen" oder "Baumschulen" bestimmt Anbieter zu finden die auch kleine Mengen an Unterlagen und Veredelungsbedarf abgeben.
Grüße
brisiacum
Grundsätzlich ist die Vermehrung von Veredelungsunterlagen aus Samen und Stecklingen möglich.
Allerdings ist es nicht ratsam,ausirgendeinem Apfelkern oder einem Reis Unterlagen zu ziehen.
1. Die Eigenschaften von so erzeugten Unterlagen sind völlig unbekannt und führen nach der Veredelung meißt zu unbefriedigenden Ergebnissen oder sterben ab.
2. Die in Baumschulen verwendeten Unterlagen sind geziehlte Züchtungen mit spezifischen Eigenschaften (starkwüchsig, schwachwüchsig, Sorten- oder Klimaspezifiziert usw.).
Außerdem kann man sicher sein, keine Krankheiten einzuschleppen.
3. Alleine aus Zeitgründen (unter Umständen experimentiert man etliche Jahre, bis man eine einigermaßen brauchbare Unterlage gefunden hat) ist es viel sinnvoller, sich für kleines Geld (Unterlagen gibt es schon für 1 € )
die gewünschten Unterlagen bei einer Baumschule für Veredelungs-Unterlagen zu besorgen.
Im Net sind unter Suchworten wie "Veredelungsunterlagen" oder "Baumschulen" bestimmt Anbieter zu finden die auch kleine Mengen an Unterlagen und Veredelungsbedarf abgeben.
Grüße
brisiacum
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- Balkongärtner
- Beiträge: 17
- Registriert: Di Mai 03, 2005 00:00
Kupfer
Hallo Brisiacum und Federmohn,
danke für die Warnung! Werde die Info auch an andere weitergeben, wenn es sich ergibt.
Schöne Grüße!
Claudia
danke für die Warnung! Werde die Info auch an andere weitergeben, wenn es sich ergibt.
Schöne Grüße!
Claudia
@ brisiacum: Danke für Deine Darstellung. Ist mir im Prinzip bekannt.
Mir ging es gezielt um die Frage, ob man von einer unbekannten Unterlage irgendwie Ableger der gleichen Art für weitere identische Unterlagen gewinnen kann.
Der Baum ist ein Geschenk. Leider weiß ich nichts über Sorte und Unterlage.
Mir ging es gezielt um die Frage, ob man von einer unbekannten Unterlage irgendwie Ableger der gleichen Art für weitere identische Unterlagen gewinnen kann.
Der Baum ist ein Geschenk. Leider weiß ich nichts über Sorte und Unterlage.
Grüße von Hardy
Dich ärgert, daß Rosen Dornen haben?
Freu Dich lieber, daß Dornen Rosen tragen!
Dich ärgert, daß Rosen Dornen haben?
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- Gartenprofessor
- Beiträge: 240
- Registriert: So Feb 27, 2005 08:14
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Hallo Hardy
Jetzt verstehe ich die Zusammenhänge etwas besser. Bisher hatte ich das so verstanden, dass du irgendwie von irgendeinem x-beliebigen Baum Unterlagen ziehen wolltest.
Leider ist das mit dem Nachziehen von Unterlagen beim Apfel nicht so einfach, weil die heutigen Unterlagen so gut wie nie Wurzeltriebe bilden (wie z.B. bei Pflaumen).
Eine Möglichkeit gibt es nur, wenn es dir gelingt, den Baum dazu zu bringen, aus dem in der Regel sehr kurzen Stammstück unterhalb der Veredelungsstelle Triebe zu produzieren.
Dazu muss der Baum erst einmal sehr hoch eingepflanzt werden, so dass möglichst viel der verbliebenen Unterlage über den Pflanzhorizont hinausragt (die Wurzeln müssen aber unterhalb des Erdhorizonts bleiben). Eine Baumscheibe ist unabdingbar.
Über diese Baumscheibe wird der Baum dann mittels organischer Dünger und Algen, die wachstumsfördernde Phytohormone enthalten, leicht überdüngt. (Mineralische Dünger sind hierfür ungeeignet, weil sie einerseits leicht zu einer Clorose führen können, andererseits die hier sehr wichtigen Micronährstoffe nicht enthalten.)
Gleichzeitig muss der Baum so scharf zurück geschnitten werden, das ein deutlicher Mangel an Assimilationsfläche entsteht. Wassertriebe müssen die ganze Vegetationperiode über entfernt werden, sodass der Syntesemangel erhalten bleibt.
Wenn Du diese Bedingungen 2 - 3 Jahre beibehälst, treibt die Unterlage (mit etwas Glück) wieder eigene Triebe. Die kannst du dann als Stecklinge verwenden.
Es gibt noch aufwendigere Verfahren. Deren Beschreibung erspare ich mir hier.
Es stellt sich die Frage, ob sich ein solcher Aufwand für die Gewinnung von Unterlagen unbekannter Genese lohnt.
Solltest du das dennoch auf dich nehmen wollen, bin ich gerne bereit, dir genauere Infos zur obigen Methode zukommen zu lassen.
Grüße
brisiacum
Jetzt verstehe ich die Zusammenhänge etwas besser. Bisher hatte ich das so verstanden, dass du irgendwie von irgendeinem x-beliebigen Baum Unterlagen ziehen wolltest.
Leider ist das mit dem Nachziehen von Unterlagen beim Apfel nicht so einfach, weil die heutigen Unterlagen so gut wie nie Wurzeltriebe bilden (wie z.B. bei Pflaumen).
Eine Möglichkeit gibt es nur, wenn es dir gelingt, den Baum dazu zu bringen, aus dem in der Regel sehr kurzen Stammstück unterhalb der Veredelungsstelle Triebe zu produzieren.
Dazu muss der Baum erst einmal sehr hoch eingepflanzt werden, so dass möglichst viel der verbliebenen Unterlage über den Pflanzhorizont hinausragt (die Wurzeln müssen aber unterhalb des Erdhorizonts bleiben). Eine Baumscheibe ist unabdingbar.
Über diese Baumscheibe wird der Baum dann mittels organischer Dünger und Algen, die wachstumsfördernde Phytohormone enthalten, leicht überdüngt. (Mineralische Dünger sind hierfür ungeeignet, weil sie einerseits leicht zu einer Clorose führen können, andererseits die hier sehr wichtigen Micronährstoffe nicht enthalten.)
Gleichzeitig muss der Baum so scharf zurück geschnitten werden, das ein deutlicher Mangel an Assimilationsfläche entsteht. Wassertriebe müssen die ganze Vegetationperiode über entfernt werden, sodass der Syntesemangel erhalten bleibt.
Wenn Du diese Bedingungen 2 - 3 Jahre beibehälst, treibt die Unterlage (mit etwas Glück) wieder eigene Triebe. Die kannst du dann als Stecklinge verwenden.
Es gibt noch aufwendigere Verfahren. Deren Beschreibung erspare ich mir hier.
Es stellt sich die Frage, ob sich ein solcher Aufwand für die Gewinnung von Unterlagen unbekannter Genese lohnt.
Solltest du das dennoch auf dich nehmen wollen, bin ich gerne bereit, dir genauere Infos zur obigen Methode zukommen zu lassen.
Grüße
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
an Infos immer interessiert.
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Hallo brisiacum,
das ist ein sehr interessanter Beitrag. Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.
Falls ich das "auf mich nehme", beginne ich damit wohl zweckmäßigerweise im Frühjahr.
Ich melde mich dann nochmal bei Dir per PM.
Danke für Deine Mühe und - als ehemaliger Remagener - Grüße an Bad Breisig...
das ist ein sehr interessanter Beitrag. Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.
Falls ich das "auf mich nehme", beginne ich damit wohl zweckmäßigerweise im Frühjahr.
Ich melde mich dann nochmal bei Dir per PM.
Danke für Deine Mühe und - als ehemaliger Remagener - Grüße an Bad Breisig...
Grüße von Hardy
Dich ärgert, daß Rosen Dornen haben?
Freu Dich lieber, daß Dornen Rosen tragen!
Dich ärgert, daß Rosen Dornen haben?
Freu Dich lieber, daß Dornen Rosen tragen!
- Bio-Gärtner
- Bio-Gärtner
- Beiträge: 518
- Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:48
- Wohnort: Friedberg
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Blumenkübel
Am besten, Sie versuchen es mal mit der Hauptseite: 'klicken für Hauptseite' wie oben links, dann bekommen sie eine Übersicht über die BKTZ-Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Zimmerpflanzen und gemischte Bearbeitung. Dort sind viele Wildpflanzzen dabei.
Umstellung auf Anbau nach Bio-EU-Verordnung
Hallo,
ich betreibe einen kleinen Gemüsebaubetrieb nach konventionellem Anbau. Kann mir jemand sagen, wo man detailierte Informationen findet, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um nach der Bio-Siegel-Verordnung anbauen zu dürfen?
Also z.B. wie lange ist die Übergangszeit der Anbauflächen vom konventionellen zum Bioanbau nach EU-Verordnung? Wird man zertifiziert? Wer zertifiziert? und vieles mehr.
Schon mal herzlichen Dank.
Merle
ich betreibe einen kleinen Gemüsebaubetrieb nach konventionellem Anbau. Kann mir jemand sagen, wo man detailierte Informationen findet, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um nach der Bio-Siegel-Verordnung anbauen zu dürfen?
Also z.B. wie lange ist die Übergangszeit der Anbauflächen vom konventionellen zum Bioanbau nach EU-Verordnung? Wird man zertifiziert? Wer zertifiziert? und vieles mehr.
Schon mal herzlichen Dank.
Merle