Milla's Garten 2010

[Ludmilla]

Wenn ich noch in Franken wohnte, wäre es nicht so weit - doch seit 8 Jahren hat es mich eben in den Norden verschlagen. Die Mentalität hier finde ich auch angenehm, in manchen Dingen schon eigen, aber meist ohne missionarischen Starrsinn.
Heute ist es sonnig UND windig, aber nicht mehr so kalt. Der Wind ist laut und macht müde, drum koche ich mir jetzt noch Kaffee und mache danach erst weiter.

... also wäre auch Bärlauch oder Maiglöckchen möglich.

Bärlauch darf/soll sich bei uns ausbreiten, der hat schon einen Platz am Rand des Steingartens, dort kann er sich mit dem wuchernden Waldmeister streiten. Und Maiglöckchen haben wir leider letztes Jahr beim Hecke entfernen mit ausgerottet, die wollte ich eigentlich zu den Himbeeren und unter die Holunder verpflanzen - aber nu sind keine mehr da.
Erdbeeren habe ich aber noch ein paar in Töpfen, die kann ich zum Naschen im Vorbeigehen oben pflanzen.

Was mir (ausser dem Hausverkauf) so im Kopf rumgeht, ist die Trennung zwischen Wiese und Beet. Die üblichen Rasenkantensteine will ich nicht. Dann dachte ich an Ziegel- oder Betonsteine flach verlegt, also ohne hochstehende Kante, so dass man einfach drübermähen und bei Arbeitswutanfällen alles Gras hinter der Grenze rausrupfen kann. Die neueste Idee: gar keine Steine, sondern verschiedene wuchsfreudige Bodendecker in einem Streifen um die Wiese säen/pflanzen, die sich gegen Gras behaupten können und die man auch problemlos mit dem Rasenmäher überfahren kann - wenn die sich Richtung Rhododendren ausbreiten ist auch nicht schlimm, die Sträucher sind alle schon gross und der Randstreifen wird ja auch begangen. Ob das wohl eine gute Idee ist?

Die Tauben nisten übrigens wirklich in dem kleinen Nistkasten in ihrem Lieblingsbaum. Wenn ich morgens um die Ecke gehe, machen die immer Riesen-Radau beim Wegfliegen, dass ich erschrecke.

Beim Sträucherpflanzen habe ich bemerkt, dass die Würmer schon sehr fleissig waren. An vielen Stellen steckt das Stroh aus dem Mist schon senkrecht im Boden. Jedes Pflanzloch bekommt grosszügig gehäckseltes Stroh, Steinmehl und Bentonit mit lockerer Erde gemischt. Das und die Mistschicht sollten dem Boden hoffentlich gut tun. Nächstes Jahr kommt dann wieder eine Mistschicht mit Rindenmulch drauf, das sollte den Boden auf Dauer verbessern, hoffe ich.
Bezüglich Wurzelsperre bin ich immer noch unschlüssig, eigentlich wäre es mir am liebsten ohne. Platz ist ja recht viel, ich muss nur bei der Unterpflanzung berücksichtigen, dass sich die Sträucher ausbreiten und einmal im Jahr Ausläufer schneiden. Die hohen Sträucher haben gut 2-3 m Abstand zueinander und dazwischen kommen Stauden und niedrige Sträucher und Bodendecker und was sonst noch sich einfinden mag, und in grössere Lücken vorerst Gründüngerflecken.

Jetzt geh ich Kartoffeln legen, nachdem mein Kaffee getrunken ist. Die Würztagetes sind noch nicht allzu gross, ob ich die schon auspflanzen kann? Heute stehen sie auf jeden Fall schon an der frischen Luft zum dran gewöhnen.

[Ludmilla]

Mit den Würztagetes warte ich lieber noch 4 Wochen, aber zumindest die Kartoffeln sind im Boden

Zum Thema Boden habe ich zufällig was gefunden, das dem Untergrund im Garten zu entsprechen scheint: Gleye. In der Teichgrube sind rostrote Flecken im Aushub und in der Wand erkennbar und "Beim Aufgraben eines solchen Horizontes ist ein etwas fauliger Geruch zu bemerken ..."

Über den Teich sollte ich mir langsam nun schlüssig werden. Überall habe ich gelesen, dass Naturteiche flache Böschungen brauchen - was ja dann viel mehr Fläche braucht -, ich habe aber kein Problem senkrechte Wände von 1 m Höhe zu stechen, die keine Neigung zum Brechen zeigen. Für die Pflanzen scheint es auch irrelevant zu sein, wie steil die Teichwände sind - Kunststoffwannen haben ja auch meist steile Abstufungen zwischen den Tiefenzonen.
Also werde ich wahrscheinlich: die Teichwände steil bis senkrecht gestalten, mit einem dicken Drainagevlies abdecken und mit Natursteinen die Wände aufschichten, mit Tongranulat hinterschütten und hoffen, dass das ganze nach genügend Bewässerung auch dicht wird. Das Vlies soll den Eintrag von Boden bei Regen verhindern, damit das Wasser nicht überdüngt wird. Am Boden will ich ebenfalls Kies und Steine aller Grössen verteilen und mit Ton abdichten. An der tiefen Seite führt die Kiesschicht (Regenablauf) unter dem Weg in den Teich und an der flachen Sumpfseite ebenfalls eine Kiesdrainage als Überlauf aus dem Teich raus, die auf 5 m Länge zur Versickerung reichen soll.
Bei der Bepflanzung denke ich an eine Seerose, Wasserähre, eventuell Schilf oder Binsen, unter Wasser Tausendblatt und/oder Wasserfeder, schwimmend Froschbiss, Krebsschere, Wasserlinse und/oder Wassernuss, im Sumpfbereich Schlangenwurz und Wasserdost, am nassen Teichrand japanischer Wasserpfeffer, Shiso-Kresse, Brunnenkresse, Bronzefenchel, Schildampfer, Süssdolde und vietnamesische Melisse. Wie man sieht muss der Teichrand recht lang und breit sein. Die Nasszone ist alles in allem seit der ersten Planung schon auf das Dreifache angewachsen.
An Tiefe habe ich mal grob geplant: 5-10 cm Sumpfzone, 40-60 cm Flachwasser und 120 cm Tiefwasser. Alle Pflanzen sollen im Teich überwintern können (und natürlich überleben ).
Insgesamt hoffe ich mit der Bepflanzung eine brauchbare Wasserqualität ohne reinigenden Eingriff zu erhalten. Mal sehen ob die Theorie sich in der Praxis bewährt.
Ich bin gespannt, ob das so hinhaut, wie ich mir das vorstelle

[Carolyn]

Schade, dass in den Wikipedia-Artikeln nichts steht, wie man diesen Bodentyp gärtnerisch nutzen kann. Da ist nur von Erlen u.ä. die Rede, also von der "Nutzung" durch die Natur selbst.

Ich nehme an, der flache Rand (an zumindest einer Seite) dient den amphibischen Bewohnern als Ausstieg. Außerdem ergibt sich dann durch den Wind leichter eine Wasserbewegung, die dem Sauerstoffgehalt gut tut (könnte ich mir vorstellen). Wenn Du den Rand aber abstufst, wie Du es beschrieben hast, sollte das reichen. Es soll halt kein "bodenloses Loch" sein ohne jeden Übergang.

Ich hab da auf Anhieb jetzt 19 verschiedene Pflanzen gezählt. Ist das nicht ein bisschen viel? Die wachsen ja auch noch...

Die Idee mit den Bodendeckern als Beetumrandung halte ich für riskant bzw. arbeitsintensiv. Ich glaube nicht, dass es gut aussieht, wenn Du sie mit dem Rasenmäher "in Form schneidest". Mein Favorit wäre glaube ich eine Reihe in den Boden versenkte, kleine quadratische Pflastersteine.

Was die Wurzelsperre betrifft: Im Rasen "köpfst" Du die Austriebe ja sowieso regelmäßig mit dem Rasenmäher und wenn die Sträucher allzu sehr in die Nachbarn hineinwuchern, dann kannst Du ja mal mit der Baumschere drüber gehen. Ein bisschen natürliches Chaos finde ich eigentlich recht nett.

[Ludmilla]

Der Teich wird 2,5 steile und 1,5 abgestufte bis flache Seiten haben und an den steilen Seiten können schwimmfähige Tiere auch über die Steine aussteigen. Das sollte kein Problem sein.
Das es viele Pflanzen sind stimmt schon, dabei habe ich mich beim Aussuchen soooo sehr eingeschränkt

Die Seerose (muss sein) und die Wasserähre sollen beschatten und Nährstoffüberschüsse aufbrauchen. Letztere könnte ich eventuell weglassen.
Tausendblatt im tiefen und Wasserfeder im flachen Wasser generieren Sauerstoff.
Schwimmend werde ich mich auf Krebsschere (bekämpft Algen) und Wassernuss beschränken, die ebenfalls beide beschatten und nicht allzusehr wuchern sollen.
Schilf und Binsen dienen bei gefrorener Wasseroberfläche dem Gasaustausch, dann muss kein Loch geschlagen oder geschmolzen werden. Ich werde wahrscheinlich Sumpfsimse nehmen, die wird nicht so hoch.
Da der Sumpfbereich bis zum Überlauf ca. 1,5 m lang ist haben Wasserdost und Schlangenwurz auch gut Platz. Ausserdem verlängere ich dadurch die Uferlinie.
Alle weiteren Pflanzen sind 'bestellt', für die muss sich eben Platz schaffen lassen. Echte Uferpflanzen sind sowieso nur Wasserpfeffer und Shiso. Die anderen mögen es laut Beschreibung feucht - können also ansteigend nach den Sumpf- und Uferpflanzen siedeln.

Ich muss mir das ganze sowieso mal aufzeichnen, damit ich eine genaue Vorstellung von Grösse und Form bekomme. Dann kann ich die Pflanzen auch räumlich anordnen und sehe wie viel Platz verbraucht wird. Auch brauch ich ja einen Plan, wo welche Tiefe sein soll, etc. Und das Volumen kann ich dann auch mal überschlagen.

Mit den Bodendeckern hast Du wahrscheinlich recht. Bloss wo nehme ich die Pflastersteine her? Mit den Feldsteinen unterschiedlichster Grösse und Form lässt sich eine bodenebene Kante kaum realisieren. Am liebsten wäre mir ja altes Kopfsteinpflaster, aber die werden immer so teuer verkauft. Vielleicht dann eben doch die schicken Betonpflaster - mal sehen.

Ein bisschen natürliches Chaos finde ich eigentlich recht nett.

Hast ja recht

[Carolyn]

Mit den Bodendeckern hast Du wahrscheinlich recht. Bloss wo nehme ich die Pflastersteine her? Mit den Feldsteinen unterschiedlichster Grösse und Form lässt sich eine bodenebene Kante kaum realisieren.

Die Pflastersteine müßtest Du wohl bei einem Landschaftsbauer kaufen. Du könntest auch überhaupt beim Pflaster mal sehen, ob da etwas dabei ist, was Dir für diesen Zweck gefällt. Falls Du einen gepflasterten Bereich hast wäre es natürlich eine Idee, mit diesem Pflaster sozusagen weiter zu machen.

Eine Bekannte hat alle ihre Beete mit Feldsteinen eingefasst, allerdings nicht bodeneben sondern wirklich als Rand. Sieht gut aus, ist aber eine Mordsarbeit, auch zum Pflegen. Und man braucht unglaublich viele Feldsteine. Sie bessert auch immer wieder mal nach und fügt hier und da noch etwas ein. (Einen Teil der Steine hat sie von mir, da meine verpachteten Felder "steinreich" sind an manchen Stellen.)

[Ludmilla]

Sieht gut aus, ist aber eine Mordsarbeit, auch zum Pflegen.

Oh ja, das hatte ich doch ursprünglich um die Obstbäume geplant, gemacht und wieder verworfen. Rasenmähen ist nicht mein Hobby, geb ich gerne zu, und dann auch noch immer zwischen den Steinen pulen trotz Nachmähen mit der Motorsense Ohne das sieht es schnell weit weniger gut aus.

Steine werden mir mittlerweile frei Haus geliefert, seit der Exnachbar weiss, dass ich Unmengen von Feldsteinen verbaue. Genau so Erde - stand doch kürzlich jemand vor der Tür, der hatte sein Hochbeet aufgelöst und den Hänger voller Erde - er hatte gehört, dass ich Erde brauchen könne und dann hat er sich noch gefreut, dass er sie los ist So einfach kann es gehen.

So eine Teichdetailplanung ist ganz schön knifflig - 1/2 Tief-, 1/3 Sumpf-, 1/4 Flachzone, 1/3 freie Wasserfläche - die erste Entwurfszeichnung ist mittlerweile vor lauter Änderungen unbrauchbar - aber es hat ja noch ein wenig Zeit bis der Bau ernsthaft beginnt. Einzig das empfohlene Volumen übertreffe ich locker aufgrund der geplanten Tiefe.

[Carolyn]

Steine werden mir mittlerweile frei Haus geliefert, seit der Exnachbar weiss, dass ich Unmengen von Feldsteinen verbaue. Genau so Erde - stand doch kürzlich jemand vor der Tür, der hatte sein Hochbeet aufgelöst und den Hänger voller Erde - er hatte gehört, dass ich Erde brauchen könne und dann hat er sich noch gefreut, dass er sie los ist So einfach kann es gehen.

*lach* Sowas nennt sich doppelter Nutzen bzw. perfektes Recycling! Hast Du nicht zufällig jemanden in der Nachbarschaft, der gerade seine Einfahrt gepflastert hat und vollkommen verzweifelt überlegt, was er mit der restlichen halben Palette Steine anfängt? Schau Dich mal in den Neubaugebieten um...

[Ludmilla]

Die Idee ist gut, aber hier haperts an Neubaugebieten. Wenn mein Hundchen wieder richtig laufen kann, werden wir uns mal mehr Richtung "Innenstadt" bewegen statt zum Moor hinaus. Wir wohnen in Aussenlage und hier baut kaum mal wer und schon gar keine gepflasterte Einfahrt - wird eher geschottert oder geteert.
Mein Mann hat schon gesagt, wenn der neue Nachbar auf dem jetzt leeren Grundstück baut (Schreinerei und Wohnhaus) teert der seine Hoffläche bestimmt und dann können wir gleich anbieten eventuelle Reste im Teerlaster hinter der Scheune zu verwerten Da hatte der letzte Winter ziemliche Verwüstung an den betonierten Einfahrten angerichtet.

Naja, mit der Wiese und ihrer Begrenzung habe ich auf jeden Fall noch Zeit, die soll dies Frühjahr noch vertikutiert werden, danach kommt erst der Rand dran.

Der strahlende Sonnenschein und die zunehmende Wärme verleiten mich momentan dazu die kalten Nächte zu vergessen - und heute morgen war Rauhreif
Tagsüber schmachten die Pflänzchen am südlichen Fensterbrett vor Hitze, aber nachts darf ich nicht vergessen zuzudecken. Draussen ist es ausgeglichener, da ein kühler Wind weht, da ist die Hitze nicht so arg zu spüren.

[Carolyn]

Der strahlende Sonnenschein und die zunehmende Wärme ...

Warm? Will auch! Hier ist es immer noch so kalt, dass man fast im Wintermantel unterwegs sein möchte. Heute habe ich nicht nachgesehen, aber gestern Mittag waren es acht Grad. *bibber* Immerhin regnet es heute nicht mehr.

[Ludmilla]

Ich sags nur ganz leise: Wir haben heute 21 ° im Schatten.
Wenn der Wind nicht wäre, könnte man sich im T-Shirt zum Sonnenbaden hinsetzen ohne zu frieren. Da jedoch der Wind nicht aufhört, lasse ich die Jacke auch beim Arbeiten lieber noch an.

[Cerifera]

na siehste da kannst Du Dich doch auch mal freuen, hier hats bedeckte, triste, dunkle, von kühlem Wind begleitete 8 Grad zum Glück PLUS

[Carolyn]

Ich glaube, dann würde mein Schädel platzen, bei plötzlichen 13 Grad Temperaturanstieg. Immerhin, hier kommt gerade die Sonne raus in einer Wolkenlücke.