Carolyns Grünzeugexperimente

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
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Carolyn
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » So Jun 01, 2014 00:59

Um mal wieder zum Grünzeug zurück zu kommen:

- Alle Balkonkästen hängen da, wo sie hingehören.
- Bis auf drei noch blühende Amaryllen sowie eine blattlose befinden sich alle in der Sommerfrische auf den Balkonen.
- Von den Paprika sind 33 in Schalen gepflanzt, die restlichen ca. 50 folgen hoffentlich morgen (äh, heute).
- Vier Töpfe mit Bananenpflanzen auseinander genommen - jetzt sind es 16. :shock: (Plus eine sehr große, die nur einen größeren Topf bräuchte sowie zwei in der Firma, wovon eine auch schon wieder mehrere Ableger schiebt.) Ich brauch neue Blumenerde.
- Beide Gräber frisch bepflanzt bzw. umdekoriert, wenn auch bei einem evtl. noch Zauberschnee dazu kommt. Die Ameisen waren nicht komplett, aber weitgehend verschwunden und kein Problem mehr. Wie immer bei uns sehen die Gräber wieder mal vollkommen anders aus. :lol:
- Die Erdbeeren im Garten von Unkraut und alten Blättern befreit, die muss irgendjemand gedopt haben, so wie die blühen, wachsen und fruchten. Dabei habe ich letztes Jahr genau nichts daran getan, noch nicht mal geerntet (teils übersehen, teils keine Zeit gehabt, teils nicht zugänglich).
- Die Fläche für die Kartoffeln komplett gerodet, auch wenn die Wurzelstöcke von Weidegras u.ä. noch nicht alle weg sind. Vielleicht krieg ich sie ja doch noch in den Boden, so dass ich nicht nur Saatkartoffeln sondern sogar welche zum Essen ernten kann. :roll: Jedenfalls hat die Wildnis im Gemüsegarten jetzt ein GROSSES Loch. :grin:
- Die rote Hochstamm-Stachelbeere wieder aufgerichtet. Ich frag mich, wer die Beeren alle ernten soll, offenbar will nicht nur das Steinobst sondern auch das Beerenobst zeigen, was es kann. Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren haben auch angesetzt wie irre. Von der weißen Stachelbeere ist unter dem Gras noch nicht viel zu sehen, aber der sichtbare Teil trägt auch wie sonstwas.

Wer immer behauptet, Gartenarbeit wäre kein Sport, der hat nicht die geringste Ahnung! *ächz* :lorl: Ich geh mal meine müden Glieder ausstrecken. :yawn: |-)
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Anfängerin » So Jun 01, 2014 02:57

Hallo liebe Carolyn,

ein Zeichen dafür, dass man über die Anfangsschwierigkeiten mit einem Thema hinauswächst ist ja, dass man über den Tellerrand raus guckt und auch mal bei anderen schaut, was da so läuft... Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich angesichts der Unterschiede zwischen Deinem und meinem Garten frustriert oder ehrfurchtsvoll sein sollte...

Nee, Quatsch - ich habe jetzt nur Deinen letzten Beitrag gelesen und freue mich natürlich für Dich, was alles so geht... ein Ansporn für mich, wo ich meine Messlatte hin hängen könnte... Morgen gehe ich mal Mia besuchen.

LG
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von aingeal » So Jun 01, 2014 09:00

Meine Güte. Wenn ich mir das so durchlese, bewundere ich dich schon. Meine größte Tat gestern war Petersilie ernten und einfrieren. Sonst habe ich im Garten in der Sonne gelegen.... :pfeif:
Hast du schon Ideen, was du mit dem ganzen Obst machen willst?
Der Schnittlauch und ich. Eine (un-)mögliche Geschichte...

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Carolyn
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » So Jun 01, 2014 10:56

Öhm, Anfängerin, da steht nicht umsonst "gerodet". :lol: Der Großteil meines Gemüsegartens ist eine Wiese, in der mir das Gras (wäre es nicht durch Regen plattgedrückt) mir fast bis an die Nasenspitze reicht. Hab gestern einen dicken Bausch Weidegras (mit Wurzelstock) mal zur Probe vor mich hingestellt, die Spitzen waren NICHT höher als ich. *yeah* Vielleicht sollte ich mich doch mal outen und ein "Urwald-Foto" machen, um das zu relativieren...
Häng die Messlatte nicht zu hoch, ok? Der Preis in Frust und Unzufriedenheit wäre hoch. :wink:
Ach, und, Anfängerin, ich hab KEINEN "Siedlungshausvorgarten", ok? Das hier ist eine (ehemalige) Nebenerwerbslandwirtschaft außerhalb einer Ortschaft "auf freiem Feld", die Spielregeln sind da doch deutlich anders, wie ich in den letzten Jahren hier im Forum festgestellt habe. Vergleiche sind da irgendwie immer schief.

aingeal, das war das Ergebnis von Donnerstag und Samstag, am Samstag unterstützt durch meine Schwester (immer wenn ich "wir" schreibe ist meine Schwester mit gemeint). Freitag hatte ich zwar extra frei genommen, aber am Grünzeug ist da genau gar nichts passiert. Ich war sechs Stunden ausser Haus, davon zwei beim Mittagessen mit einer guten Bekannten, den Rest mit dem Einkauf von Grabbepflanzung, Gemüseerde und Lebensmitteln beschäftigt. Als ich zu Hause war, habe ich eine Kleinigkeit gegessen und bin dann auf der Couch eingepennt. Morgens hatte ich zwei Stunden im Bett gelesen.
Aber natürlich ist es durchaus Absicht, hier den Eindruck zu erwecken, ich wäre ein Tausendsassa und könnte Kraft und Zeit verdoppeln. :cool: :lol: :wink:

Für die Kirschen habe ich ein Erntetreffen geplant, da habe ich in den letzten Jahren schon einen Mailverteiler aufgebaut für. Soll heißen, es gibt einen Termin, an dem ich für Leitern sorge und die Leute dürfen kostenlos (nach Anmeldung) nach Herzenslust ernten. Das läuft über einen Verein (der nichts mit Garten zu tun hat), bei dem ich aktives Mitglied bin. Bei etlichem anderen Obst werde ich das ähnlich machen, nur dass sich für eine Sorte meistens ein richtiges Erntetreffen nicht lohnt bzw. die Leute nicht eine Stunde weit her fahren. Ansonsten wird vieles zunächst mal tiefgekühlt und dann von meiner Schwester in Kuchen verbacken. Sie füttert ihre (verfressenen) Kollegen damit. Einiges wird auch frisch zu Strudeln verarbeitet, die dann "roh" eingefroren werden und bei Bedarf einfach ins Rohr geschoben werden können. Früher wurde auch viel Marmelade daraus, da ich aber nicht viel esse hat meine Schwester Marmeladenkochverbot. :lol: Ich hab noch so 20 bis 30 Sorten aus den letzten Jahren. Von Chutneys bin ich wieder weg, da stehen noch ein paar Gläser von 2011 oder 2012 rum, die ich irgendwann mal essen müßte. Aus Birnen entsteht Saft per Dampfentsafter. In Jahren mit vielen Äpfeln (nicht dieses Jahr) fahren wir zum Saft pressen damit. Ein Teil wird an Kollegen, Freunde und Bekannte verschenkt. Im Winter wird aus Beeren und Kirschen rote Grütze gekocht und in Gläser abgefüllt, die dann die nächsten ein, zwei Wochen als Nachspeise dienen. Jo, ich glaub, das war's, was wir so an Ideen bisher hatten und umgesetzt haben. :lol: Ein Teil des Problems ist ja auch, dass sowohl meine Schwester als auch ich Diabetiker sind und also nicht unbegrenzt Obst essen können. Auch wenn wir gerne würden.

Ich verschenke tatsächlich sehr viel. Manche fühlen sich wohler, wenn sie es bezahlen können, aber ich will mein Grünzeug als Hobby ansehen und keine "Wirtschaftlichkeitsberechnungen" rein bringen, dann wird es endgültig zur Arbeit und frustriert nur noch, da es sich nicht "rentiert". (Auf das Geld bin ich glücklicherweise nicht angewiesen.) Die Leute selber ernten lassen ist auch oft schwierig, da ich dann zeitgebunden bin und oft auch Vor- und/oder Nacharbeiten muss. Allzuoft ist es logistisch einfacher, selber zu ernten und es den Leuten zu bringen, da bin ich freier in der Zeiteinteilung und diese Freiheit ist mir sehr, sehr wichtig. Ich arbeite ja sehr oft zu eher ungewöhnlichen Zeiten, das geht aber eben nicht mit anderen (außer meiner Schwester, die hat eher noch ungewöhnlichere Arbeitszeiten als ich *g*).
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Anfängerin » So Jun 01, 2014 23:08

Hallo Carolyn,
Carolyn hat geschrieben:Häng die Messlatte nicht zu hoch, ok? Der Preis in Frust und Unzufriedenheit wäre hoch. :wink:
Ach, und, Anfängerin, ich hab KEINEN "Siedlungshausvorgarten", ok? Das hier ist eine (ehemalige) Nebenerwerbslandwirtschaft außerhalb einer Ortschaft "auf freiem Feld", die Spielregeln sind da doch deutlich anders, wie ich in den letzten Jahren hier im Forum festgestellt habe. Vergleiche sind da irgendwie immer schief.
ich vergleiche nicht SO, sondern SO... :lol: Natürlich gibt es überall unterschiedliche Gegebenheiten, die dann unterschiedliche Ergebnisse bringen. UND ich betrachte meine mageren Ergebnisse nicht als persönliches Versagen. Bin halt nur immer mal wieder frustriert, weil bei mir scheinbar alles - bis auf die Kartoffeln - schwierig ist. UND weil Einsatz und Erfolg irgendwie in keinem rechten Verhältnis zu einander stehen. UND - das mag das Wichtigste sein - für mich ist das Gärtnern zum Ausgleich für ansonsten nicht so prickelnde Lebensumstände geworden... da frustriert ein frustrierendes Ergebnis natürlich doppelt. Ich muss halt lernen, mich an meinen kleinen Erfolgen zu freuen und nicht immer dahin zu gucken, wo es nicht so gut klappt. *Psychotherapie Ende* :lorl:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Jun 03, 2014 09:06

Anfängerin hat geschrieben:UND weil Einsatz und Erfolg irgendwie in keinem rechten Verhältnis zu einander stehen. UND - das mag das Wichtigste sein - für mich ist das Gärtnern zum Ausgleich für ansonsten nicht so prickelnde Lebensumstände geworden...
Noch etwas, wo wir uns offenbar ähnlich sind. Meine Lebensumstände sind zwar im Großen und Ganzen ok, aber ein (sehr) wichtiger psychischer Ausgleich ist mein Grünzeug trotzdem für mich. Je schlechter es mir grad geht, desto mehr zupfe ich an meinen Pflanzen rum, sogar in der Firma.
Deswegen ein Tipp: Versuche dahin zu kommen, nicht so erfolgsorientiert zu sein sondern mehr an der Tätigkeit als solches Spaß zu haben. In Töpfen säen und die Sämlinge dann zu pikieren ist für mich oft die reinste Meditation. Auch deswegen säe ich allzuoft viel zu viel an. Ich habe es schon des öfteren geschrieben, alles vorziehen und dann, wenn die Pflänzchen groß genug zum Auspflanzen sind, alles abgeben wäre für mich ideal. Die Pflanzen dann groß zu ziehen, zu ernten und die Ernte zu verarbeiten, ist für mich eher Belastung als Lohn. Ich bin halt eigentlich eher Zimmerpflanzen-Mensch denn Gemüseanbauer (und außerdem ungeduldig *g*).
Das hat auch den Vorteil, dass es mich weit weniger stört, wenn etwas dann nicht so klappt, weil keine Früchte wachsen oder etwas von Schnecken vernichtet wird. War aber für mich auch ein Lernprozess, dadurch initiiert, dass ich eben den Nutzgarten nicht mehr zufriedenstellend bewältigen kann, vor allem, seit ich meine Streubstwiesen selber mähen muss. Analog zu dem, was Mia in Deinem Thread geschrieben hat: Schau, was geht, konzentrier Dich (zunächst) darauf und bau das aus. Salat habe ich bei mir im Garten nie probiert, weil ich dem der Schnecken wegen nie eine Chance gegeben habe. Von Karotten träume ich auch nur, hab jetzt (wieder) einen Versuch im Balkonkasten laufen (Sorte "Pariser Markt", die Radieschenform hat und also nicht so viel Tiefe braucht). Radieschen habe ich auch im Balkonkasten. Paprika waren in den Anfangsjahren auch ein Schneckenopfer im Garten/Folienhaus, sind mir anfangs auch nie gekeimt, bis ich das erste Mal Anzuchterde verwendet habe. Es gibt vieles, was ich - von vorneherein oder inzwischen - ausklammere. Dieser Threadtitel hier ist SEHR bewußt gewählt. :wink: Allerdings kann ich nicht nur auf einen Garten zurückgreifen, der seit rund hundert Jahren Nutzgarten ist sondern auch auf das Wissen, das ich von meinen Eltern größtenteils unbewußt aufgeschnappt habe. Dafür habe ich mit den verhältnismäßig riesigen Flächen auch einen ganzen Packen Arbeit und Verantwortung geerbt, sozusagen der "Preis", den ich dafür "zahle". Du kannst im Gegensatz zu mir relativ problemlos klein anfangen.

P.S.: Darin, immer das zu sehen, was nicht klappt oder ich nicht schaffe zu erledigen, bin ich auch SEHR gut. :lol: Auch deswegen der Thread hier, in dem ich ein bisschen angebe. :wink:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von roccalana » Di Jun 03, 2014 10:31

Hallo Carolyn und andere :hallo:
ich schalte mich mal kurz ein, weil Du -Carolyn- mir mit dem letzten Text aus dem Herz gesprochen hast :nod:
ich habe jedoch "nur" rd. 9000 qm zu bewältigen, jedoch nicht alleine. MaL abgesehen von jeweils rd 100 qm für den Gemüsegarten sowie einer Fläche mit Obstbäumen von vielleicht 200 qm sind der Rest Wiese mit allerlei Wildkräutern, und natürlich den Olivenbäumen, die wir 2 mal im Jahr von einem Nachbarn, der die entsprechenden Traktoren usw besitzt, mähen lassen. :pfeif:
Etwas von diesem Schnittmaterial benutze ich jetzt, mal experimentell :drool: als Abdeckmaterial auf freien Flächen. Denn irgendwas muss sich an diesem tonigen, patschigen Lehm, der bei Sonne sofort zu Stein wird, ändern :@2:
Carolyn hat geschrieben:Je schlechter es mir grad geht, desto mehr zupfe ich an meinen Pflanzen rum, sogar in der Firma.
Genau :!: Wenn möglich, benutze ich dazu dann meine Olivenbäume, an denen kann man immer herumschnibbeln, und wenn es nicht zu kalt und windig ist, die reinste Meditation :!:
Carolyn hat geschrieben:Versuche dahin zu kommen, nicht so erfolgsorientiert zu sein sondern mehr an der Tätigkeit als solches Spaß zu haben
Ist aber ein längerer Weg - ich stelle jedoch fest, dass ich es fast schaffe, wenn ich draußen bin. Wenn ich wg. des Wetters oder anderer Gründe drinnen bleiben muss, dann beginnt mich das zu ärgern, was nicht klappt, und wenn ich dann vernünftig bin, versuche ich nachzudenken, bzw zu recherchieren was ich daran ändern könnte -siehe Grasschnitt von weiter oben.
Und verschiedene Sachen, wie z.B. Möhren oder auch Rhabarber, der einfach nicht groß werden will, werden erstmal gestrichen.
Leider kann ich -außer in diesem Forum- auf keinen Erfahrungsschatz zurückgreifen, aber Neues lernen, ist auch sehr schön. :;)2:
Ich bevorzuge es eigentlich, pflanzen großzuziehen und mich generell drum zu kümmern, Ernte und solche Sachen überlasse ich dann , wenn möglich , meinem Mann. :daumen:
So. jetzt sind es fast halb elf, und ich kann raus (früher geht im Moment leider noch nicht, dann bringt meine Allergie mich um).
Einen schönen Tag
Roccalana :soleil:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Jun 03, 2014 14:13

roccalana hat geschrieben:ich habe jedoch "nur" rd. 9000 qm zu bewältigen,
Holla, das ist mal rund die dreifache Fläche von mir :shock: , die verpachteten Felder nicht gerechnet. Da die Flächen nicht separat ausgemessen sind kann ich nur schätzen: 3000 qm Streuobstwiesen, 100 qm Gemüsegarten (den haben wir mal vermessen), dazu Hoffläche und kleine Wiesenflächen zwischen den (fünf)Gebäuden, von denen zwar drei ein L bilden, die anderen beiden aber frei dahinter stehen.
die wir 2 mal im Jahr von einem Nachbarn, der die entsprechenden Traktoren usw besitzt, mähen lassen
Tja, so war das früher bei mir auch - bis der Nachbar seine Milchkühe aus Altersgründen aufgegeben hat. Jetzt muss ich selber mähen. Zwar habe ich einen Traktor, aber alles andere fehlt und umgehen könnte ich auch nicht damit. Geschweige denn dass ich wüsste wohin mit dem Gras.
Ist aber ein längerer Weg
Yep, ist es. Ich mache das jetzt seit 2005 meine Eltern gestorben sind und ich schaffe es auch allzu oft nicht. Aber das gehört für mich zu den "Hausaufgaben der Menschwerdung". :wink:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von roccalana » Di Jun 03, 2014 16:31

Hallo Carolyn,
Carolyn hat geschrieben:Geschweige denn dass ich wüsste wohin mit dem Gras.
Einfach liegen lassen :?:
Wegräumen ist auch bei uns nicht, bleibt einfach - bis auf das bischen, welches ich mir zum Abdecken klaue- liegen. Und düngt daneben auch noch etwas die Oliven.
Grüße
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Jun 03, 2014 18:12

Momentan mähe ich mit einem Rasentraktor, dieses kurze Gras bleibt liegen (und düngt, ja). Aber bei langem Gras hätte ich Bedenken, dass mir die Grasnarbe darunter erstickt abgesehen davon, dass es megahässlich aussieht. Das sind ja Wiesen direkt ums Haus rum, die ich auch regelmäßig betrete, spätestens wenn die diversen Obstsorten reif sind. Und auch schon früher, da ich am Rand der einen Wiese eine Blüten- und Beeren-Hecke angelegt haben. Noch relativ kleine Sträucher, die Licht und Luft zum Wachsen brauchen.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Anfängerin » Di Jun 03, 2014 23:54

Carolyn hat geschrieben:Deswegen ein Tipp: Versuche dahin zu kommen, nicht so erfolgsorientiert zu sein sondern mehr an der Tätigkeit als solches Spaß zu haben.
Tu ich ja, habe ich auch... aber es ist so ein bisschen wie beim Kuchenbacken. Ich backe ganz gern mal, gehe völlig im Backen auf (der Kuchen meistens auch :lol: ) - und dennoch freue ich mich AUCH darauf, dann hinterher einen leckeren Kuchen zu haben.

Ich denke mal, die Krux liegt bei mir an der kleinen Anbaufläche. Ich habe ohnehin nicht viel Platz, kann also nur wenig anbauen - und wenn dann was nix wird, hat das eine ganz andere Dimension, als wenn man viiiel Platz hat. Und was ganz anderes kommt noch hinzu: Ich habe einfach nicht gewusst, wie "schwierig" die Gärtnerei ist, komme erst so allmählich dahinter. Und mit der Erkenntnis wächst gleichzeitig auch die Freude für das, was funktioniert - es ist einfach ein Prozess... und ich bin von falschen Voraussetzungen ausgegangen.

Wenn ich ein bisschen Abstand zu meinen Misserfolgen nehme (und das kann ich tatsächlich manchmal), dann bemerke ich, dass ich durch die Gärtnerei einen anderen, direkteren Bezug zur Natur allgemein bekommen habe. So habe ich heute, bei einem ausnahmsweise mal entspannten Hundespaziergang ins Naturschutzgebiet gleich vor der Tür, echte Kamille entdeckt, und zwar nur auf einer einzigen Wegstrecke von etwa 50 Metern. Dass ich das überhaupt wahrgenommen habe UND sicher erkannt habe, dass das Kamille ist - keine Hunds-Kamille - hat mich richtig gefreut. Dass da auch Klatschmohn wächst... dass die wilden Kirschen schon tragen...

Ha! Ich habe mir heute etwas gegönnt, und zwar einen Obstpflücker mit Teleskopstiel. Nun werde ich mich auf die Suche nach weiteren "herrenlosen" Obstbäumen in der Umgebung machen. Es gibt hier einen Mirabellenbaum, Birnbäume, Apfelbäume, die erwähnten Kirschen... Morgen werde ich aber zuerst mal Kamillenblüten ernten und mir eine Pflanze mit nach Hause nehmen - bevor die Natur-Hüter da am Weg alles weggemäht haben.

Ähm, sorry, Carolyn - ich habe völlig vergessen, das ich in Deimen Thread unterwegs bin... darf ich das so stehen lassen? Ist ja alles in allem eine Antwort auf Deine Bemerkung, wie ich eine bessere Einstellung zu meiner Gärtnerei bekomme. Wollte mich hier nicht breit machen... :oops:
zu ernten und die Ernte zu verarbeiten, ist für mich eher Belastung als Lohn
Tja, da tun sich dann doch Unterschiede auf. :lol: Ich liebe es zu ernten, gerade auch in der freien Natur - und weiß dann das Zeugs gar nicht unbedingt zu verwenden. Ich habe hier immer noch sicherlich 4 Kilo wild geerntete Walnüsse vom letzten Herbst, die noch gegessen werden wollen. Und im Tiefkühler noch drei Dosen wild geerntete Brombeeren vom letzten Sommer...
War aber für mich auch ein Lernprozess, dadurch initiiert, dass ich eben den Nutzgarten nicht mehr zufriedenstellend bewältigen kann, vor allem, seit ich meine Streubstwiesen selber mähen muss.
Hm... wenn ich mir angucke, wie viel Arbeit meine beiden kleinen Gärtchen schon machen, dann komme ich bei Deiner Beschreibung schon ins Grübeln, ob ich meinen Traum vom Selbstversorgertum (mit größerem Garten selbstverständlich) wirklich weiter träumen soll. Vielleicht gehe ich doch lieber auf eine zweijährige Weltreise, sobald das jüngste Küken das Nest verlassen hat!?!? :lorl:
Analog zu dem, was Mia in Deinem Thread geschrieben hat: Schau, was geht, konzentrier Dich (zunächst) darauf und bau das aus. Salat habe ich bei mir im Garten nie probiert, weil ich dem der Schnecken wegen nie eine Chance gegeben habe. Von Karotten träume ich auch nur, hab jetzt (wieder) einen Versuch im Balkonkasten laufen (Sorte "Pariser Markt", die Radieschenform hat und also nicht so viel Tiefe braucht). Radieschen habe ich auch im Balkonkasten. Paprika waren in den Anfangsjahren auch ein Schneckenopfer im Garten/Folienhaus, sind mir anfangs auch nie gekeimt, bis ich das erste Mal Anzuchterde verwendet habe. Es gibt vieles, was ich - von vorneherein oder inzwischen - ausklammere. Dieser Threadtitel hier ist SEHR bewußt gewählt. :wink: Allerdings kann ich nicht nur auf einen Garten zurückgreifen, der seit rund hundert Jahren Nutzgarten ist sondern auch auf das Wissen, das ich von meinen Eltern größtenteils unbewußt aufgeschnappt habe. Dafür habe ich mit den verhältnismäßig riesigen Flächen auch einen ganzen Packen Arbeit und Verantwortung geerbt, sozusagen der "Preis", den ich dafür "zahle". Du kannst im Gegensatz zu mir relativ problemlos klein anfangen.
Weißt Du, ich bin einfach von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Dachte, dass hier bei den "Cracks" alles problemlos läuft. Ich habe ja auch anfangs - naturgemäß - erst mal nur viele Fragen gehabt und nicht unbedingt viel in anderen Threads gelesen... Erst heute Abend habe ich Brösels "Jammer-Thread" entdeckt. Wie?!? Brösel jammert? :shock: Dadurch und durch Eure Erfahrungsberichte auch in meinem Thread ist mir ja erst klar geworden, dass auch erfahrene Gärtner und Innen mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Eine weitere "Erleuchtung" war die Auskunft der Nachbarin, dass auch bei ihr Radieschen nix werden. All das hat meinen Frust der letzten Zeit doch sehr relativiert und ich entwickle gerade eine neue Gelassenheit. Die Natur lässt sich eben nicht diktieren.
P.S.: Darin, immer das zu sehen, was nicht klappt oder ich nicht schaffe zu erledigen, bin ich auch SEHR gut. :lol: Auch deswegen der Thread hier, in dem ich ein bisschen angebe. :wink:
Ist wohl ziemlich "deutsch", oder? Ich habe da so ein Bild vor Augen: Eine wunderschöne Rasenfläche von 10 mal 10 Metern und mitten drin ein Hundehaufen von 10 mal 10 Zentimetern (es war ein großer Hund :wink: ). Was macht der Deutsche? Anstatt sich über die (fast) 100 Quadratmeter große Rasenfläche zu freuen, ärgert er sich über den Hundehaufen. :rolleyes:

Und als Angeben empfinde ich Deine Angeberei überhaupt nicht. Geteilte Freude ist doppelte Freude, und gerade weil hier die meisten um die Schwierigkeiten wissen, die das Gärtnern so mit sich bringt, freut "man" sich dann eben auch über Erfolge mit. Das gibt ja auch Hoffnung! :wink:
(Hatte ich nicht vor zwei Jahren mit stolz geschwellter Brust ein Foto mit einer Tomate und einer Mini-Zucchini eingestellt? :pfeif: )

Liebe Grüße von der Anfängerin, die gerade ihren Humor wiederfindet...
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Jun 05, 2014 14:23

Anfängerin hat geschrieben:Und was ganz anderes kommt noch hinzu: Ich habe einfach nicht gewusst, wie "schwierig" die Gärtnerei ist, komme erst so allmählich dahinter. Und mit der Erkenntnis wächst gleichzeitig auch die Freude für das, was funktioniert - es ist einfach ein Prozess... und ich bin von falschen Voraussetzungen ausgegangen.
Vor zwei Jahren (oder so) hatte ich Besuch von einer Städterin, die doch tatsächlich der festen Überzeugung war, dass es nicht mehr bräuchte als zu säen und zu ernten, um eigenes Gemüse zu haben, regnen würde es ja genug; es wäre doch alles ganz einfach. :lol: Damals war ich entsetzt, wie man so unwissend und blauäugig sein kann, aber seither wundert es mich nicht mehr, dass es Menschen gibt, die Obst und Gemüse im Laden für teuer halten. Anderer Leute Arbeit gering schätzen ist eben einfach, wenn man keine Ahnung davon hat und nie in deren Schuhen gesteckt hat.
Anfängerin hat geschrieben:Wenn ich ein bisschen Abstand zu meinen Misserfolgen nehme (und das kann ich tatsächlich manchmal), dann bemerke ich, dass ich durch die Gärtnerei einen anderen, direkteren Bezug zur Natur allgemein bekommen habe. So habe ich heute, bei einem ausnahmsweise mal entspannten Hundespaziergang ins Naturschutzgebiet gleich vor der Tür, echte Kamille entdeckt, und zwar nur auf einer einzigen Wegstrecke von etwa 50 Metern. Dass ich das überhaupt wahrgenommen habe UND sicher erkannt habe, dass das Kamille ist - keine Hunds-Kamille - hat mich richtig gefreut. Dass da auch Klatschmohn wächst... dass die wilden Kirschen schon tragen...
Dieser Blick für die Natur ist etwas, das ich bei den Menschen vermisse. Ich habe mir vollkommen abgewöhnt von derlei Wahrnehmungen zu erzählen, weil ich doch nur Verwunderung und seltsame Blicke ernte. Die Freude über die Wunder der Natur zu teilen ist mir leider nicht möglich. Dabei ist das so ein Reichtum um uns herum...
Anfängerin hat geschrieben:Ähm, sorry, Carolyn - ich habe völlig vergessen, das ich in Deimen Thread unterwegs bin... darf ich das so stehen lassen? Ist ja alles in allem eine Antwort auf Deine Bemerkung, wie ich eine bessere Einstellung zu meiner Gärtnerei bekomme.
Anfängerin, ich bin hier ins Forum gekommen, weil ich mich über Garten und Natur usw. unterhalten wollte, weil ich Gleichgesinnte suchte, nicht so sehr, weil ich konkrete Fragen hatte. Ohne diese Gespräche nebenher "über Gott und die Welt", von "Pontius zu Pilatus" und auch mal über Persönlicheres oder Philosophisches wäre dieses Forum für mich nicht viel "wert". Ich will Menschen kennen lernen, die mir zumindest in manchen Dingen ähnlich sind. Da sind solche Plaudereien genau das richtige. Klar darfst Du das so stehen lassen :!: :wink: :lol:
Anfängerin hat geschrieben:Ich habe hier immer noch sicherlich 4 Kilo wild geerntete Walnüsse vom letzten Herbst, die noch gegessen werden wollen. Und im Tiefkühler noch drei Dosen wild geerntete Brombeeren vom letzten Sommer...
Bei mir stehen drei oder vier 20-Liter-Eimer voller Walnüsse, nicht nur vom letzten Jahr und im Gefrierschrank sind ich glaube zwei Schubladen voll mit Beeren. Und eine Schublade voll mit noch nicht verarbeiteten Apfelstücken und Pflaumenstücken undundund. :roll: Dieser Gefrierschrank läuft überhaupt nur wegen Beeren, anderem Obst und den Strudeln daraus, da ist nichts anderes drin. Für meinen "normalen" Bedarf habe ich einen zweiten (der aber nicht ganz voll ist).
Wenn es zuviel wird, wird halt auch Erntegut eine Belastung. :wink:
Anfängerin hat geschrieben:All das hat meinen Frust der letzten Zeit doch sehr relativiert und ich entwickle gerade eine neue Gelassenheit. Die Natur lässt sich eben nicht diktieren.
Notiz an mich: Öfter mal von Misserfolgen und Problemen berichten! Obwohl: Klick Dich mal durch die Gartenthreads hier, auch die älteren und ließ quer. Da ist von jede Menge Misserfolgen und Frustrationen die Rede. Das sollte Dein Bild sehr gründlich gerade rücken. :lol:
Anfängerin hat geschrieben:
P.S.: Darin, immer das zu sehen, was nicht klappt oder ich nicht schaffe zu erledigen, bin ich auch SEHR gut. :lol: Auch deswegen der Thread hier, in dem ich ein bisschen angebe. :wink:
Ist wohl ziemlich "deutsch", oder? Ich habe da so ein Bild vor Augen: Eine wunderschöne Rasenfläche von 10 mal 10 Metern und mitten drin ein Hundehaufen von 10 mal 10 Zentimetern (es war ein großer Hund :wink: ). Was macht der Deutsche? Anstatt sich über die (fast) 100 Quadratmeter große Rasenfläche zu freuen, ärgert er sich über den Hundehaufen. :rolleyes:
Ich weiß nicht, ob "deutsch" aber in jedem Falle menschlich. Gerade, was Rasenflächen betrifft, sind wir wohl noch harmlos gegen die Briten. :lol: Aber Perfektionismus ist typisch deutsch, ja. Auch deswegen hat deutsche Technik ja in der Welt so einen guten Ruf.
Anfängerin hat geschrieben:Und als Angeben empfinde ich Deine Angeberei überhaupt nicht.
Danke. Mir wäre es auch ausgesprochen unlieb, wenn dadurch bei anderen Neid oder sonst eine schlechte Stimmung entstünde. Weil dann auch mir die Stimmung verdorben wird. :wink:
Anfängerin hat geschrieben:...die gerade ihren Humor wiederfindet...
Schöööön! :grin: Ich glaube, das kennzeichnet den Übergang von der Anfängerin zur Fortgeschrittenen: Das gelassene Wissen um die Unperfektheit der eigenen Arbeit sowie der Arbeit anderer. Und die Erkenntnis, dass das schon ok ist so, ist dann die Meisterprüfung. :lol:
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