Also, im zweiten Schritt sah er so aus: Den ersten Schritt habe ich gar nicht fotografiert.
Da lag nämlich die Krone der links stehenden,abgebrochenen Riesenfichte drin, so dass man in den Garten gar nicht hineinkam. Mein jüngerer Sohn hat das abgebrochene Riesending dann händisch zersägt und wir haben es, mit mehreren Anhängerladungen, auf das städtische Osterfeuer gefahren.
Kurz und klein: der Garten war seit 20 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden. Unter der abgebrochenen Fichtenkrone blieb eine Erde zurück, die oben aus bis zu 20 cm starkem, vergangenem Nadelsteu bestand, auf dem absolut NICHTS wuchs. Zu sauer. Ich habe das alles zusammen geschaufelt und zusammen gekehrt, und als Auftrag für die künftigen Wege genutzt.
Unter dieser Schicht aus Nadeln hatten sich aber in 20 Jahren die Brennnesseln verbreitet und überall ihre starken Wurzeln hin- und hergezogen. Zudem gab es eine Population aus mittleren Linden, Weißdorn, Ahornbäumen, die ich ausmachte, und die allerorts mit ihren ausgebreiteten Wurzeln unter der Erde steckten. Dazu hatte sich ein gartenfüllender Bewuchs aus Zaunwinden breit gemacht, die flächendeckend mit ihren tiefen Wurzeln das Erdreich bereicherten, und weiter oben alles umrankten, was ihnen irgendwie eine Klettermöglichkeit bot.
Also hatte ich in dem ersten Gartenjahr einen Boden voller alter Baumwurzeln, Brennessselwurzeln und Zaunwindenwurzeln.
Interessant ist: nachdem ich all das so weit ich konnte beseitigt hatte, kam im nächsten Jahr eine Invasion mit Löwenzahn!
Die Samen müssen da schon ewig gelegen und geschlummert haben, sie warteten wohl nur darauf, dass ich ihnen Licht und Luft schaffte.
Oh, oh, oh. In diesem Jahr glich mein Garten einer durchgehenden Löwenzahnplantage!
Kaum waren die jetzt vom Sohn ausgemacht, kamen die Hahnenfüße hoch!
Auch wieder: flächendeckend!
Es ist schon irre, was da alles an alten Samen im Boden schlummert, und sobald man Luft macht, sich die Chance zum Keimen nicht entgehen lässt. So hatte ich im ersten Jahr noch Probleme mit Kratzdisteln, nachdem ich die aber alle ausgemacht habe, kam im nächsten Jahr eine andere Distelsorte...

*****
Ich habe immer noch Probleme mit Brennnesseln und den Zaunwinden. Ich habe die Wurzeln noch nicht alle herausbekommen. Sie kommen auch gerade in den Flächen hoch, die ich für Gemüse haben wollte. Zudem ist der Boden dort teilweise so verdichtet, dass manches Anpflanzen gar nicht klappen kann.
Hier das letzte Foto meines Gartens von Anfang Mai 21: Es sieht schon wieder ganz anders aus. Und so winzig wie auf dem Foto ist der Garten auch nicht. Er geht nach links noch ein Stück weiter, und nach rechts geht er noch deutlich um die Ecke.
Die Tage schicke ich neue Bilder.
Mia